Pleite-Moschee soll durch Spenden von Gläubigen gerettet werden

Mevlana-Moschee Kreuzberg
Die Gläubiger werden 100 Prozent ihrer Forderungen erhalten, ein Vereinsmitglied zahlte bereits diverse Rechnungen.

Diese Pleite kann als eine Art Sturm in einem Wasserglas bezeichnet werden. Bei der Sanierungsplan-Tagsatzung am Dienstag wurde der angebotene Sanierungsplan in Höhe von 100 Prozent von den Gläubigern angenommen. Bis 1. August 2019 müssen die offenen Forderungen des Moscheen Errichtungs-, Erhaltungs- und Verwaltungsverein Kematen mit Sitz in Kematen an der Ybbs, NÖ, bezahlt werden.

"Die Sanierung eines Gotteshauses mit völliger Bezahlung aller Schulden ist einzigartig“, sagt Stephan Mazal vom Gläubigerschutzverband Creditreform zum KURIER. "Die Quote soll durch Spenden der Gläubigen aufgebracht werden."

Im Dezember 2018 wurde über das Vermögen des Moschee-Trägervereins, der in einem früheren Motel das Gotteshaus unterhält, ein Konkursverfahren eröffnet worden. Ursache: nicht bezahlte Sozialversicherungsabgaben. Offenbar war der Vereinsführung das Management der Moschee entglitten. Unter Aufsicht des Insolvenzverwalters wurde die Moschee fortbetrieben und die Finanzen in Ordnung gebracht. Insolvenzverwalter ist der renommierte Amstettner Anwalt Sebastian Feigl.

Einnahmen und Gläubiger

Dieses Insolvenzverfahren war aber nicht wirklich ein schwerer Brocken. Denn ursprünglich haben zwei Gläubiger, die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse und der Vorbeter, Forderungen in Höhe von insgesamt 6.150 Euro angemeldet. Unterm Strich muss der Moscheeverein mit den Verfahrenskosten nun rund 8.000 Euro aufbringen.

"An Vermögen ist soweit ersichtlich nur die Einrichtung im Vereinslokal (Möbel, Teppiche, etc.) vorhanden. Die Möbel sind überwiegend alt, gebraucht und weisen augenscheinlich keinen besonderen Wert auf", teilte der Insolvenzverwalter dem Gericht mit. "Die im Vereinslokal befindlichen Teppiche werden wohl einen gewissen Wert haben, eine Schätzung wurde aus Kostengründen nicht eingeholt."

Professionelle Abwicklung

Seit Insolvenzeröffnung konnte der Verwalter mehr als 3.200 Euro einnehmen, die Niederösterreichsiche Gebietskrankenkasse schoß die Verfahrenseröffnungskosten vor. Indes haben Vereinsmitglieder den Moscheeverein tatkräftig unterstützt. Eines soll die offenen Rechnung beim Energieversorger, dem ehemaligen Steuerberater und dem Finanzamt Amstetten beglichen haben. Der Energieversorger zahlte im Gegenzug ein Guthaben an die Insolvenzmasse aus..

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Das Edikt des Gerichts

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