Ohne Plan und Erfahrung: Mehr Tote und Verirrte in den Bergen

Schwierige Bergung des 36-jährigen Polen nach seinem Absturz auf der Rax
Die Rettungseinsätze für verirrte Wanderer haben in NÖ um fast 40 Prozent zugenommen. Heuer gab es schon 14 Todesopfer.

Orientierungslosigkeit, fehlende Tourenplanung und obendrein keinerlei Erfahrung, was Bergtouren anbelangt. Das sind für die Bergrettung zusammengefasst die triftigsten Gründe, weshalb die Zahl verirrter Wanderer aktuell rasant zunimmt.

Bedingt durch zwei Jahre Pandemie ist das Bergsteigen und Wandern auch in jenen Kreisen zur Modeerscheinung geworden, die davor ein Gipfelkreuz vielleicht nur als Foto von Instagram kannten. „Es zieht immer mehr unerfahrene Menschen in die Berge. Besonders stark merkt man das in der Nähe von Ballungszentren“, heißt es vonseiten der Bergrettung NÖ/Wien.

Aus der Halbjahresstatistik der 1.313 Mitglieder zählenden Landesorganisation ist ein Trend deutlich erkennbar. Der Anteil jener Ausflügler und Wanderer, die unverletzt aus Bergnot gerettet werden mussten, ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um neun Prozent gestiegen. Die Anzahl der verirrten Personen sogar um 38 Prozent.

„Menschen ohne Verletzung, die Hilfe von der Bergrettung benötigen, werden in den vergangenen Jahren immer mehr und stellen uns vor große Herausforderungen in unserer ehrenamtlichen Arbeit. Fehlende Tourenplanung und eine falsche Selbsteinschätzung sind die wesentlichen Treiber“, erklärt dazu Landesleiter Matthias Cernusca.

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