OÖ: Relativ wenige Intensivpatienten in OÖ trotz hoher Infektionsrate

OÖ: Relativ wenige Intensivpatienten in OÖ trotz hoher Infektionsrate
In Wien hingegen ist die Situation genau umgekehrt. Das könnte mit der höheren Zahl an Risikopatienten liegen.

Statistik. Mit Zahlen, die eigentlich so nicht erwartbar wären, wartet aktuell die Corona-Statistik auf. So ist derzeit Oberösterreich mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 475,95 bundesweit trauriger Spitzenreiter.

Mit der Zahl der Intensivpatienten korreliert dieser Wert aber nur bedingt: Mit 44 (bei einer Einwohnerzahl von 1,4 Millionen) steht OÖ im Vergleich etwa zu Wien sogar relativ gut da. Dort liegen (bei 1,8 Millionen Einwohnern) immerhin 83 Menschen auf der Intensivstation. Und das, obwohl die Bundeshauptstadt aktuell bloß eine Sieben-Tages-Inzidenz von 191,35 aufweist. Nur das Burgenland hat derzeit einen besseren Wert (187,48). Und auch bei der Durchimpfungsrate liegt Wien (61,72%) deutlich vor OÖ (57,49%).

Wie kann es also sein, dass OÖ trotz hoher Inzidenz und niedriger Durchimpfungsrate bei den Intensivpatienten relativ gut dasteht?

Mehr Tests?

In Fachkreisen wurde zuletzt diskutiert, ob in OÖ wegen der niedrigen Impfrate mehr getestet wird (um etwa Lokale besuchen zu können) und deshalb auch mehr Infektionen entdeckt werden. Ein Blick auf die Teststatistik lässt das aber wenig plausibel erscheinen. So wurden in Wien von Mittwoch auf Donnerstag insgesamt 110.832 Tests (PCR und Antigen) durchgeführt, während es in OÖ lediglich 67.724 waren, wobei die Positiv-Rate dort deutlich höher war.

Warum dann aber so viele Intensiv-Patienten in Wien? Das könnte mit dem Großstadt-Faktor zusammenhängen, sagt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). In Metropolen gebe es anteilsmäßig mehr Risikopatienten wie etwa Diabetiker, die nach einer Infektion eher auf der Intensivstation landen.Josef Gebhard

Kommentare