Österreichs neue Cluster entsprangen geschlossenen Räumen

Österreichs neue Cluster entsprangen geschlossenen Räumen
Veranstaltungen in geschlossenen Räumen verbinden die neuen Cluster in Linz und Salzburg.

Die Zahl der Corona-Erkrankten ist in Österreich, wie berichtet, zuletzt wieder angestiegen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober zeigt sich vor allem wegen der regionalen Ausbrüche „in Sorge“. Er vermutet hinter der Entwicklung die Abnahme des Risikobewusstseins in Teilen der Bevölkerung.

Die bislang bekannten Ausbruchsherde eint das Element von Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Das trifft auf die zwischenzeitlichen Hotspots in den Postverteilerzentren in Wien und NÖ zu. Auch der derzeitige Corona-Cluster in Oberösterreich dürfte einer Veranstaltung in einem geschlossenen Raum entsprungen sein.

Raum für 30 Personen

38 Personen sind aktuell in Linz mit Covid-19 infiziert. 15 davon gehören zu einer rumänischen Pfingstgemeinde und deren privatem Umfeld. Bis zu 30 Personen passen in den Raum, in welchem laut Pastor zwei Mal pro Woche Gottesdienste gefeiert wurden.

Die Stadt Linz vermutet, dass die Abstandsregeln dabei nicht eingehalten wurden. Konsequenzen gibt es jedoch vorerst keine: Die Stadt appelliert an die Eigenverantwortung. Die Gottesdienste wurden dennoch alle abgesagt.

Auch der Salzburger Rotarier-Cluster mit 22 Infizierten entsprang einem geschlossenen Raum. Eine Vergrößerung des Herdes wurde durch schnelle Kontaktverfolgung verhindert. Mindestens neun Covid-19-Fälle wurden entdeckt und isoliert, bevor sie Symptome entwickelten.

Eingeschleppte Fälle in Tirol

Welche Wucht unentdeckte Cluster entwickeln können, hat sich in Ischgl gezeigt, wo Partys in Après-Ski-Lokalen die Verbreitung befeuert haben. Aktuell gibt es im gesamten Bundesland nur 16 Fälle. Die Hälfte davon alleine in Innsbruck, das zwischenzeitlich aber sogar schon wieder coronafrei war.

Cluster sind hier vorerst keine auszumachen. „Bislang handelt es sich eher um eingeschleppte Fälle. Das ist auch in anderen Bundesländern so“, weiß Elmar Rizzoli, der Sicherheitsbeauftragte der Stadt. Betroffene hätten das Virus unter anderem bei ihrer Rückkehr aus den USA, Pakistan und vom Balkan mitgebracht.

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