Chaos nach ÖBB-Fahrplanwechsel um direkte Züge von Klagenfurt nach Wien
Es war das Gesprächsthema in Wagen 21 des Railjet 691 am Dienstagmorgen am Weg nach Wien. "Wie, der fährt jetzt nicht mehr direkt nach Wien", zeigte sich ein Reisender erstaunt.
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Denn der eigentlich direkt geführte Zug endet seit dem ÖBB-Fahrplanwechsel vom 10. Dezember laut Fahrplan nun in Salzburg. Weiterreisende nach Wien sind gezwungen, umzusteigen.
Vier Züge insgesamt betroffen
Was für besagten Railjet gilt, trifft laut ÖBB-Online-Fahrplan auch auf drei weitere Züge zu, die bisher Wien - Klagenfurt über die Weststrecke, also über Salzburg, direkt verbunden haben. Von Wien Hauptbahnhof aus, um 8:55 Uhr und um 14:55 Uhr.
"Das ist eine Frechheit. Die Züge haben ohnedies immer so viel Verspätung. Mit einem Direkten hatte man zumindest die Sicherheit, dass man nicht in Salzburg strandet", sagte eine Zugreisende.
Auch für ältere Reisende und jene mit Gehbeeinträchtigungen bedeutet der Entfall der Züge einen massiven Verlust des Reisekomforts mit der Bahn. Ebenso wie für Wintersportler, die die direkten Züge von Wien aus, gerne für eine unkomplizierte Anreise vor allem in die Skigebiete des Gasteinertals genutzt haben.
Keine Direktverbindung, die doch eine ist?
Warum die ÖBB die vier Direktverbindungen laut Fahrplan eingestellt haben, wird auf KURIER-Anfrage schriftlich wie folgt beantwortet:
"Im Laufe des nächsten Jahres werden Änderungen im Fuhrpark der auf der Strecke eingesetzten Zuggarnituren vorgenommen. Diese Änderungen machen für Reisende von Klagenfurt über Salzburg nach Wien einen Umstieg in Salzburg notwendig. Um unterjährige Anpassungen des Fahrplans zu vermeiden – für eine bessere Planbarkeit für unsere Reisenden – wurde diese Änderung bereits zum Fahrplanwechsel vorgenommen."
Ratlos blieben die Reisenden dennoch zurück, als sich am Bahnhof in Salzburg folgende Szenen abspielten: Alle Reisenden stiegen pünktlich um 9:48 Uhr auf Bahnsteig 5 aus dem RJ 691 aus, der laut Durchsage in Salzburg endete, um die Weiterfahrt nach Wien anzutreten.
Genau auf jenem Bahnsteig, von wo aus um 10:11 Uhr der Anschlusszug RJ 641 nach Flughafen Wien weiterfahren sollte. Doch die Reisenden hätten genau so gut sitzen bleiben können.
Denn aus dem RJ 691 wurde einfach kurzerhand der RJ 641. Selber Zug, anderer Name. In dem die Reisenden, die vor wenigen Minuten erst ausgestiegen waren, kurz darauf wieder einstiegen.
Warum die Reisenden nicht sitzen bleiben konnten, ist ein Rätsel. Die Reaktion des neuen Zugpersonals auf die Extra-Runde Ein- und Aussteigen: "Wie geht das?"
Die ÖBB will den Vorall nun "intern prüfen".
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Das Chaos auf der Zugstrecke zwischen Salzburg und Kärnten kann als kleiner Vorgeschmack gesehen werden, was auf Reisende im kommenden Jahr zukommt.
Denn ab November 2024 kommt der Zugverkehr zwischen Salzburg und Kärnten aufgrund der Generalsanierung des 114 Jahre alten ÖBB-Tauerntunnesl komplett zum Erliegen.
Umsatzverlust 3,2 Millionen Euro
Die Komplettsperre des Tunnels dauert bis 4.Juli. Ab 5. Juli gibt es dann einen eingleisigen Betrieb, der aber nur für die ÖBB-Tauernschleuse, einen Autoüberstellzug zwischen den Bundesländern, gilt. Alleine bei der Tauernschleuse wird laut ÖBB in der Zeit der Sperre ein Umsatzverlust von 3,2 Millionen Euro befürchtet.
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"Die Schleuse ist mit dem Beginn der Kärntner Sommerferien in Betrieb. Ab 14. Juli ist der Tunnel dann wirklich wieder komplett offen", erklärt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Dann sollen alle Züge wieder püntklich fahren.
Apropos pünktlich. Nach Wien waren von Salzburg am Dienstagvormittag wegen einer Oberleitungsstörung dann bis kurz vor 10.30 Uhr gar keine Zugfahrten mehr möglich.
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