"Der vorliegende Fall ist bekannt. Die Videoüberwachung des Bahnsteigs wurde angefordert und wird in weiterer Folge ausgewertet, hierfür dauern die Ermittlungen noch an", sagt Valerie Bachler von der Salzburger Polizei.
Es gebe nun "eine spezielle Einsatzgruppe, die solch ähnlich gelagerte Fälle bearbeitet und dahingehend umfangreiche Ermittlungen durchführt. Es werden sämtliche Videoüberwachungen der Kollegen ständig analysiert und ausgewertet, um die Täterschaften zu identifizieren und die Zusammengehörigkeit der vorerst Unbekannten zu verifizieren sowie diese festzunehmen", erklärt Bachler.
Über die genaue Zahl an Diebstählen beziehungsweise Überfällen gab es vorerst allerdings keine Auskunft.
"Vorweg halten wir fest, dass Beförderungsunternehmen nicht für rechtswidriges Verhalten Dritter haften. Um die Sicherheit unserer Reisenden zu gewährleisten, haben wir jedoch in unseren Nachtzügen verschiedene Maßnahmen gesetzt", sagt ÖBB-Sprecher Daniel Pinka. Diese sind:
➤ Pro Waggon verrichtet mindestens ein Mitarbeiter des Nachtzugpersonals seinen Dienst und führt regelmäßig Kontrollgänge durch.
➤ Während der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen werden diese von den anderen Kollegen übernommen.
➤ Im Liege- und Schlafwagen verfügen alle Abteile über mehrere Schlösser. Lediglich eines davon kann mit einem speziellen Schlüssel, den das ÖBB-Personal mitführt, von außen einen Spalt breit geöffnet werden (dies ist aus Sicherheitsgründen zwingend vorgeschrieben, um zum Beispiel im Brandfall von außen hineinrufen zu können).
➤ Wurde die Türe im Nightjet ordnungsgemäß von innen verriegelt, so kann diese laut Pinka nicht ohne erhebliche Gewaltanwendung von außen geöffnet werden. Dabei handelt es sich auf der Innenseite um eine Türschnalle und zwei als Riegel ausgeführte Sperrmechanismen. Von der Außenseite kann die Türe mittels elektronischer Türöffnungskarte oder mit dem Zylinderschlüssel des Personals geöffnet werden; dies jedoch nur unter der Voraussetzung, dass der Sperrmechanismus von innen nicht bestätigt wurde.
➤ Neben einer mündlichen Erklärung durch das Nachtzugpersonal befinden sich Aufkleber an der Kabineninnenseite der Abteiltüren, die die verschiedenen Verschlussmechanismen erklären und die Versperrung empfehlen.
➤ Die interne Fachabteilung Konzernsicherheit arbeitet eng mit der Exekutive zusammen und tauscht sich mit den Behörden aus. Die Mitarbeiter der Konzernsicherheit erhalten zudem Informationen vom Nachtzugpersonal und führen interne Erhebungen durch, um so weitere Maßnahmen zu entwickeln – das wird auch in diesem konkreten Fall so gehandhabt werden, heißt es bei den ÖBB.
Der Nightjet verkehrt etwa nach Venedig, München oder Hamburg. Ab 10. Dezember gibt es neue beziehungsweise zusätzliche Verbindungen nach Paris, Warschau oder Brüssel. Dann sollen auch die Züge der neuesten Generation eingesetzt werden, die erst Ende November mit Verspätung eine Zulassung bekommen haben. Beworben werden aktuell auch Nachtzüge in die Tiroler Skigebiete.
Insgesamt werden 25 europäische Großstädte miteinander verbunden. Seit dem Start im Jahr 2016 gibt es stetig steigende Fahrgastzahlen.
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