Warum die Fahrt mit dem ÖBB-Nightjet zum Albtraum wurde

Warum die Fahrt mit dem ÖBB-Nightjet zum Albtraum wurde
Vier Stunden und 34 Minuten Verspätung: Die Bahnfahrt von Genua nach Wien dauerte nicht nur gefühlt lange.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Albtraum Nachtfahrt. Eigentlich ist alles so weit gut im ÖBB-Nachtzug von Genua nach Wien – bis Villach. Außer dass ein Klo im eigenen Waggon ausgefallen ist und es anscheinend Probleme in einem anderen gibt. Laut Durchsage haben die Passagiere kühle Getränke wegen der Hitze bekommen. Aber wenn man nicht selbst betroffen ist... Bis Villach. Plötzlich ist es so angenehm ruhig. Der Zug rüttelt nicht mehr. Endlich kann man gut schlafen im Liegewagen. Dann ist es zu lange zu ruhig. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, der Nightjet steht in Villach – und steht. 8.52 Uhr Ankunft in Wien, hahaha, niemals geht sich das aus. Die App zeigt 12 Uhr als Ankunftstermin. „Wir warten auf einen Zug aus Rom“, sagt der Zugbegleiter. Wie lange? „Weiß ich nicht.“

Was jetzt? „Warum hat man uns nicht informiert?“, schreit ein Mann. Ja, warum nicht? Inzwischen fährt ein Railjet in Villach ein – und wieder aus. Weg ist der schnelle Zug. Der letzte in den nächsten zwei Stunden. Wann kommt jetzt der Zug aus Rom? „Weiß ich nicht. Eigentlich hätte er um 7 Uhr da sein müssen“, sagt der Zugbegleiter weit nach 7. „Ich hasse Bahnfahren“, erklärt ein Jugendlicher. Inzwischen ist nicht nur mehr eine Toilette nicht benutzbar. Die in der Nähe verbliebene war, sagen wir, wenig einladend. Eine Mutter putzt sie, damit ihre Tochter das WC verwenden kann. Der Zug fährt. Applaus im Waggon. Knapp vor Wien kommt so etwas wie Euphorie auf. Nach einem Aufenthalt in Wimpassing (O nein, haben wir es verschrien?) fährt der Zug in Meidling ein. 4 Stunden und 34 Minuten zu spät. Reise insgesamt: Mehr als 17 Stunden. Die Sitznachbarin fragt: „Sollen wir das nächste Mal wieder fliegen?“

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