Nahkampf und Personenkontrollen: Die Miliz übt für den Einsatz
Ein Fahrzeug nähert sich dem Kontrollposten, die Soldaten weisen es an, anzuhalten. Immer wieder sollen Schlepper diesen Weg nach Österreich nehmen – es ist höchste Vorsicht geboten.
Der Fahrer steigt auf Anweisung eines Soldaten aus, er wird per Metalldetektor durchsucht. Körperkontakt sollte in Zeiten von Corona auch bei Personenkontrollen auf das Mindeste reduziert werden. Der Mann ist sauber, öffnet Autotüren und Kofferraum – alles in Ordnung, er darf weiterfahren.
Einsatztraining
Seit Montag übt die Jägerkompanie Tulln alle möglichen Szenarien, die sie bei ihrem Einsatz im Burgenland erwarten könnten. Personenkontrollen, Erste Hilfe, Selbstverteidigung und den Umgang mit der Waffe. Für Soldaten eine Notwendigkeit, die sie im Ernstfall beherrschen müssen.
Am Sportplatz der Raab-Kaserne in Mautern üben die Soldaten drillmäßig, sich gegen bewaffnete Angriffe zu wehren – unter den aufmerksamen Blicken von Politik und Generalität: „Die Soldatinnen und Soldaten der Jägerkompanie Tulln meistern ihre Einsatzvorbereitung hervorragend“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zum KURIER, dankte Generalmajor Erwin Hameseder für dessen Engagement – und bestellte ihn offiziell für weitere fünf Jahre zum Milizbeauftragten des Österreichischen Bundesheeres.
KURIER Reportage: Marschbefehl - Bürger in Uniform
Hameseder hob einmal mehr die Wichtigkeit der Miliz hervor. „Die Soldaten der Miliz sind der Garant für die Durchhaltefähigkeit des Bundesheeres – ohne die Miliz geht es nicht“, sagte er und betonte gleichzeitig in Richtung der Ministerin: „Wir benötigen die notwendigen Ressourcen wie Ausrüstung, eine angemessene Besoldung im Einsatz sowie eine Gesetzesänderung, die soziale Nachteile für die Milizsoldaten im Einsatz abschafft.“
Ein Sonderpaket für die Miliz sei notwendig. Eine Forderung, die laut Tanner schon bald in die Tat umgesetzt wird.
Bald wird es ernst
Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dankte den Soldaten für ihren Einsatz und hielt fest: „Das Bundesheer ist immer an der Seite der Bevölkerung gestanden.“
In zehn Tagen stehen die Soldaten der Jägerkompanie Tulln an der Grenze, wo sie zum einen sicherheitspolizeiliche Aufgaben übernehmen, zum anderen an den Grenzübergängen Fiebermessungen vornehmen werden.
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