Nach vielen Vorfällen: Flugpolizei auf schwieriger Chefsuche

Nach vielen Vorfällen: Flugpolizei auf schwieriger Chefsuche
Acht Bewerber für vorbelasteten Job, aber einer ist bereits der Favorit

Es ist ein Job, der schon von Anfang an Stolpersteine bietet. Einer der ersten Termine wird mit einer Untersuchungskommission sein, die möglicherweise schwere Verfehlungen bei der Flugpolizei aufdecken wird. Denn internationale Experten sollen die hohe Zahl an tödlichen Vorfällen in den vergangenen Jahren aufrollen.

Zwei schwere Unfälle in Deutschlandsberg und Innsbruck sind bis heute überhaupt nicht aufgeklärt, beim Absturz in den Achensee mit vier Toten wurde ziemlich offensichtlich eine falsche Absturzursache veröffentlicht.

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Werner Senn

Diese Vorfälle sind fast durchwegs unter der Ägide des im Vorjahr pensionierten Flugpolizei-Chefs Werner Senn passiert. Deshalb wird von seinem Nachfolger auch eine Umstrukturierung der fliegenden Funkstreifen erwartet. Die Abteilung umfasst 70 Mitarbeiter und ist zuständig für die Bergung von Menschen aus den Bergen bis hin zu Anti-Terror-Einsätzen oder der Bewachung von Politikern und Goldtransporten.

Immerhin acht Personen sehen sich dieser Aufgabe gewachsen und wollen die Nachfolge des umstrittenen Werner Senn antreten. Darunter ist etwa sein bisheriger Stellvertreter Peter Weichselbaum, dem aber kaum Chancen gegeben werden.

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Bettina Bogner

Pikant ist die Bewerbung von Bettina Bogner, die derzeit die Untersuchungsstelle des Verkehrsministeriums für Flugunfälle (SUB) leitet. Von dieser wurde die offenbar falsche Absturzursache vom Achensee aufgedeckt. Doch dort wurden auch jahrelang Untersuchungen verschleppt, etwa jene von Deutschlandsberg. Dieser Absturz (mit einem Todesopfer) liegt zwölf Jahre zurück und ist noch immer nicht aufgeklärt.

Bogner, eine ehemalige Polizistin, bestätigt die Bewerbung gegenüber dem KURIER und sieht sich als bestens geeignet.

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Christian Stella

Doch vieles deutet darauf hin, dass die Wahl auf den burgenländischen Landespolizei-Vizedirektor Christian Stella fallen dürfte. Der 55-jährige begann seine Karriere in Wien-Margareten und kennt viele wichtige Abteilungen aus seiner Berufslaufbahn, etwa die Verkehrspolizei oder die WEGA. Auch bei der Organisation der Fußball-Europameisterschaft in Wien gab er ein gutes Bild ab.

Dazu kommt, dass frisches Blut von außen ideal für eine Neustrukturierung der Flugpolizei wäre, meinen Insider des Innenministeriums.

Offiziell beendet war die Bewerbungsfrist vergangene Woche, nun tagt noch eine Bewertungskommission, danach wird die endgültige Entscheidung gefällt.

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