Nach Kritik an Plänen für Hitlerhaus: Mahnstein kann in Braunau bleiben

Gedenkverbände und Einheimische protestierten gegen die Entfernung des Mahnsteins. Nun soll er in Braunau bleiben, für sinnvoll hält man aber eine andere Stelle.
Innenminister Nehammer schickt Experten: Statt „Neutralisierung“ soll nun zeitgemäßes Konzept kommen.

Um den Mahnstein aus dem KZ Mauthausen, der vor dem Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau steht, ist diese Woche eine Debatte entbrannt.

Das „Hitlerhaus“ soll bis 2023, wenn die Polizei in das Gebäude zieht, umgebaut und „neutralisiert“ werden, so der Plan. Jeder Hinweis auf Hitler sollte verschwinden – und damit auch der Stein, der an Millionen Tote des Faschismus erinnert.

Das schlug zumindest Hermann Feiner, Sektionschef im Innenministerium, vor. Der Stein könnte nach Wien ins Haus der Geschichte wandern, sagte er bei der Präsentation der Umbau-Pläne am Dienstag etwas voreilig.

Zum Scheitern verurteilt

Der Plan war in mehrerlei Hinsicht zum Scheitern verurteilt. Erstens, weil das Innenministerium gar nicht für den Stein zuständig ist. Er gehört der Stadtgemeinde Braunau. Zweitens, weil sich auch die Direktorin des Hauses der Geschichte als potenzielle Empfängerin gegen eine Entfernung des Steins aussprach. Und drittens, weil Einheimische, Gedenkverbände, SPÖ und Grüne protestierten und Widerstand ankündigten.

Das Ziel, die Endlosdebatte ums „Hitlerhaus“ zu beenden, wurde damit klar verfehlt. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) möchte nun auf die Kritik eingehen: Er unterstütze die Stadtgemeinde Braunau bei einem „Projekt zur historischen Kontextualisierung“, heißt es im Gespräch mit dem KURIER.

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