Mountainbike im Wienerwald: Das Ende der Schwarzfahrt

Mountainbike im Wienerwald: Das Ende der Schwarzfahrt
Viele Sportler ignorierten die Wintersperre, was zu Konflikten im Wald führte. Am Montag begann die neue Saison.

Es war im heurigen Winter sicher die unglücklichste Konstellation: Andere Sportarten fielen Corona zum Opfer, dazu mangelte es an Schnee beziehungsweise Frost und obendrein fanden E-Bikes einen reißenden Absatz. Noch nie wurde die offizielle Wintersperre (1. November bis 28. Februar) für Mountainbiker im Wienerwald derart ignoriert, wie in der heurigen Wintersaison. Laut Wienerwald-Tourismus hatten manche Gemeinden, Jagdpächter und Grundeigentümer mit den in Horden auftretenden „Schwarzfahrern“ ihre liebe Not.

Seit Montag dürfte sich diese angespannte Lage wieder deutlich verbessern und die Konflikte im Wald abnehmen. Mit 1. März sind die Wienerwald-Mountainbike-Strecken nach dem Winter wieder offiziell geöffnet. Besonders ärgerlich ist für die Verantwortlichen, dass anscheinend völlig in Vergessenheit geraten ist, welcher Kraftanstrengung es bedurfte, ein derartiges Sportangebot vor den Toren Wiens auf Schiene zu bringen.

Mountainbike im Wienerwald: Das Ende der Schwarzfahrt

Wanderer und Mountainbiker teilen sich manche Strecken

1.350 Kilometer legale Strecken

Zwei Jahre lang war mit mehr als 50 Grundbesitzern und fast 50 Gemeinden verhandelt worden, bis man 2019 ein 1.250 Kilometer langes Streckennetz mit etwa 50 Trails für den Wienerwald abgesegnet hatte. Ziel war es, ein attraktives Package anzubieten, damit illegale Fahrten gar nicht erst stattfinden. Untersuchungen der Uni für Bodenkultur in anderen Trailparks hatten ergeben, dass bei einem vernünftigen legalen Angebot die Nutzung illegaler Routen fast auf null zurückging. Vor dem heurigen Saisonbeginn wurde das Streckennetz nochmals um 100 Kilometer auf 1.350 km erweitert, sagt Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Damit sich niemand auf verbotenes Terrain verirrt, weisen mehr als 6.000 Hinweisschilder den Weg.

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Von Baum erschlagen

Laut dem Chef des Wienerwald-Tourismus, Christoph Vielhaber, ist die Grundlage für ein konflikt- und unfallfreies Miteinander im Wald die gegenseitige Rücksichtnahme. Die Bikestrecken werden nämlich auch als Wanderwege genutzt. Wichtig sei, die forstlichen Sperrgebiete nicht zu ignorieren. Erst im Vorjahr hatte sich ein 73-jähriger E-Biker über alle Warnhinweise hinweg gesetzt. Er fuhr in eine Sperrzone ein und wurde von einem Baum erschlagen.

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