Mehr Zivildiener: Zahlen sind im Vorjahr leicht gestiegen
Die Zahl der Zivildiener ist im Vorjahr leicht gestiegen. 14.370 Zuweisungen wurden registriert, das ist ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2021. Auch der Bedarf an Zivildienern konnte in einem höheren Ausmaß abgedeckt werden, wie die zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) der APA mitteilte. Im Einsatz sind die jungen Männer vor allem im Rettungswesen und in der Sozial- und Behindertenhilfe. Ab heuer erhalten sie auch mehr Geld.
Mit 3.283 Personen lag Wien wieder an der Spitze der Zuweisungsstatistik, gefolgt von Oberösterreich mit 2.815, Niederösterreich mit 2.302 und der Steiermark mit 1.830 Zivildienern. Das größte und beliebteste Einsatzgebiet ist das Rettungswesen. Knapp 40 Prozent aller Zivildiener waren dort eingesetzt. Rund 27 Prozent sind in der Sozial- und Behindertenhilfe tätig, rund 11 Prozent in der Altenbetreuung und etwa 8 Prozent in Krankenanstalten. Auch in der Katastrophenhilfe, der Kinder- sowie der Flüchtlingsbetreuung oder in landwirtschaftlichen Betrieben wurde Unterstützung geleistet.
Im Jahr 2022 haben sich weiters 16.380 Personen für den Zivildienst entschieden. Das ist ein Plus von 6,4 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Wer sich dafür meldet, kann sich in den allermeisten Fällen den Platz aussuchen, betonte Plakolm. Empfohlen wird, rechtzeitig mit den Einrichtungen Kontakt aufzunehmen. Mehr Geld gibt es seit heuer jedenfalls: Seit 1. Jänner liegt das Grundentgelt für Zivil- und Grundwehrdiener bei 536,10 Euro. Bisher erhielten sie 362,60 Euro.
Der Bedarf der Einrichtungen ist in den vergangenen Jahren auf mehr als 16.000 gestiegen, konkret wurden im Jahr 2022 insgesamt 16.366 zu besetzende Stellen gemeldet. Gedeckt werden konnte die Nachfrage zu 87,8 Prozent. Dies sei eine Steigerung um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie es hieß. Laut Plakolm ist dies trotz der geburtenschwachen Jahrgänge, der vergleichsweise großen Zahl an Untauglichen in den vergangenen Jahren und der alternativen Freiwilligendienste gelungen.
Kurzfristige Ausfälle
Eine hundertprozentige Bedarfsdeckung sei wegen kurzfristiger Ausfälle wie Erkrankungen, Aufschub wegen Ausbildung oder einer Befreiung aus wichtigen Gründen nicht möglich, wurde betont. Österreichweit gibt es aktuell 1.530 Einrichtungen mit rund 3.000 untergeordneten Einsatzstellen etwa in Bezirken. Die größten Organisationen sind hier das Rote Kreuz und der Samariterbund. Ebenfalls stark vertreten sind die Johanniter, die Lebenshilfe, die Caritas und die Diakonie sowie die Feuerwehrverbände.
„Zivildiener leisten das ganze Jahr über einen unschätzbaren Beitrag für unser Sozialsystem, unterstützen Menschen dort, wo sie Hilfe brauchen“, hob Staatssekretärin Plakolm hervor. Sie zeigte sich überzeugt, dass die Erhöhung des Grundentgeltes angesichts der Teuerung zur richtigen Zeit komme. Zufrieden sei sie auch, dass der Bedarf der Einrichtungen noch besser abgedeckt werden konnte als im Jahr zuvor.
„Für 2023 haben wir noch einmal 6,4 Prozent mehr Zivildiensterklärungen, das heißt ich bin zuversichtlich, dass wir den positiven Trend fortsetzen können. Das ist für den gesamten Sozialbereich positiv zu sehen: Zivildienst ist für viele Burschen der erste Berührungspunkt mit Sozialberufen und damit der Headhunter für den haupt- und ehrenamtlichen Bereich“, sagte Plakolm.
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