Prävention bei der Feuerwehrjugend
Weil das Thema den Landesfeuerwehrverbänden schon lange unter den Fingernägeln brannte, ist man heilfroh, dass es erstmals auch Schulungen für das Internet gibt. „Auch wenn sich manche vielleicht nichts Böses dabei denken, gehören genaue Regeln her. Gerade was unsere Jugendarbeit betrifft – und zum Glück haben wir steigende Mitgliederzahlen bei der Jugendfeuerwehr – müssen wir auch präventiv vorgehen“, erklärt Markus Voglhuber vom Landesfeuerwehrverband Oberösterreich.
Von den 340.000 Feuerwehrmitgliedern sind etwa 300.000 ehrenamtlich in den Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden engagiert. Ein Großteil ist in den sozialen Netzwerken aktiv und stellt oft mit einem Profilbild in Uniform oder mit Kommentaren einen Konnex zu der Blaulichtorganisation her. „Hier wird von der Öffentlichkeit sehr oft eine private Meinung als Feuerwehrmeinung interpretiert, womit sie eben keine private mehr ist“, sagt Richard Berger vom Bundesfeuerwehrverband.
Auch die Konsequenzen der Veröffentlichung von vermeintlich lustigen Fotos wird oft unterschätzt. „Dies ist kein Feuerwehrphänomen. Es passiert häufig, dass Fotos falsch verstanden werden und zu unbeabsichtigten Beleidigungen führen. Dies kann eben auch der Feuerwehr schaden“, so Berger.
Ein anderes Problemfeld sind Bilder und Videos von Verletzten, die nach Unfällen oder Bränden den Weg ins Internet finden, ohne dass Angehörige der Opfer darüber verständigt wurden.
Dienstliche Konsequenzen
„Im dienstlichen Rahmen dürfen solche Weitergaben und Veröffentlichungen nur nach Freigabe des Kommandos passieren. Dafür haben wir auch eine Dienstaufsicht, die in solchen Fällen reagiert“, erklärt Voglhuber.
Um die Aktiven darauf zu sensibilisieren, haben der Bundesfeuerwehrverband und Saferinternet.at Workshops speziell für Feuerwehren ausgearbeitet. Ein Themenschwerpunkt richtet sich an Mitglieder der Feuerwehrjugend bis 16 Jahre, der andere an Aktive ab 16. Die Feuerwehr Baden-Stadt in NÖ war die erste überhaupt, die das Schulungsprogramm in Anspruch genommen hat. Laut Kommandant Gerald Peter haben knapp 30 seiner Mitglieder freiwillig teilgenommen. Das Echo sei großteils positiv, wenngleich noch mehr feuerwehrspezifische Inhalte aufgenommen werden könnten, so Peter.
Noch kein Thema sind derartige Schulungen beispielsweise bei der Berufsfeuerwehr Wien. In Sachen Social Media unterliegen die Berufsfeuerwehrleute den Regeln für alle Mitarbeiter der Stadt Wien. „Gröbere Probleme hat es bisher damit nicht gegeben“, sagt Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf.
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