Baubeginn 2025
Auf eine weitere Indexierung würde Porr verzichten, vorausgesetzt, das Land gibt noch im Juni den Startschuss. Der dem Offert beigelegte Zeitplan geht davon aus, dass bis zum Ende des kommenden Frühjahrs der Genehmigungsprozess abgeschlossen ist.
Dann soll die Baugrube ausgehoben und im Herbst 2025 mit der Errichtung begonnen werden. Die Fertigstellung wäre dann zwei Jahre später – also im Oktober 2027 – vorgesehen.
Dieses Angebot soll, wie aus dem Unternehmen zu hören ist, bereits Ende des Vorjahres unterbreitet worden sein. Also bald nachdem der für Hochbau verantwortliche SPÖ-Landesrat Georg Dornauer dem ganzen Projekt eine halbjährige Nachdenkpause verschrieben hatte.
Und zwar weil der Finanzierungsbedarf für das Land auf 250 Millionen Euro kalkuliert wurde. Dornauers Vorgänger Johannes Tratter (ÖVP) hatte stets von maximal 135 Millionen Euro gesprochen – allerdings unter anderem ohne die inzwischen eingerechneten Kosten für eine Tiefgarage.
Ständig neue Summen
Inzwischen kursieren jedoch bereits angebliche Kosten von bis zu 320 Millionen Euro. Und die Frage ist, wo sich die Lücke zwischen dieser Riesensumme und dem Pauschalangebot der Porr für die MCI-Errichtung bis Fertigstellung auftut.
Auch die im November von Dornauer genannten 250 Millionen Euro kamen – laut einer damals von ihm in einer Pressekonferenz präsentierten Kalkulation – nur zustande, da für die Zeit von 2024 bis 2027 ein Baukostenindex von je fünf Prozent jährlich einkalkuliert wurde.
Aber genau darauf ist die Porr laut dem Pauschalangebot, das dem KURIER vorliegt, bereit zu verzichten. Der Preis wird praktisch von einer angenommenen Auftragserteilung im Juni bis Projektende eingefroren.
Dornauer war am Montag für eine Stellungnahme, mit welcher der Zahlenwirrwarr geklärt werden hätte können, nicht erreichbar. Er war in seiner Funktion als Tiroler Landeschef der Sozialdemokraten auf dem bundespolitischen Parkett unterwegs – zwecks Nachbesprechung des EU-Wahlergebnisses im SPÖ-Bundespräsidium in Wien.
Mattle wartet ab
ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle will sich offiziell nicht groß zu dem von seinem Hochbaureferenten Dornauer zu verantwortendenden Projekt äußern. Auf Anfrage heißt es aus seinem Büro nur: „Die Landesregierung wird entscheiden, sobald entscheidungsreife Varianten vorliegen.“
Als Finanzreferent soll sich aber für Mattle durchaus die Grundsatzfrage stellen: Baut man selbst oder lässt man bauen? So gibt es etwa den Ansatz, dass ein dem derzeitigen MCI-Hauptstandort benachbartes Hotel vom Eigentümer auf dessen Kosten entsprechend umfunktioniert und dann ans Land vermietet wird.
Die öffentliche Hand würde sich damit die Vorfinanzierung sparen. Bei besagten 250 Millionen Euro gehe es immerhin um einen Betrag, der etwa einem Viertel des derzeitigen Schuldenstands des Landes entspricht, lautet dem Vernehmen nach Mattles Überlegung.
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