Hochschul-Campus: Kostengarantie für MCI-Neubau

Der Siegerentwurf für den Hochschulbau hatte noch fünf Stockwerke
Nach Jahren der Verzögerung soll 2023 der Baustart für den Hochschul-Campus erfolgen. Laut VP-Landesrat Tratter hält der Kostendeckel von 135 Millionen Euro.

Eigentlich sollten die Studenten des Management Center Innsbruck (MCI) schon seit zwei Jahren durch die Hallen eines neu errichteten Campus in der Nähe des Hofgartens spazieren, statt auf quer über die Stadt verteilten Standorten ihren Fachhochschul-Studiengängen nachzugehen.

Doch wie bereits mehrfach berichtet, wurde weder aus dem ursprünglich anvisierten Baustart 2018, noch aus der Übergabe 2020 etwas. Vielmehr stoppte Hochbau-Landesrat Johannes Tratter (VP) im Sommer vor vier Jahren das Projekt, noch bevor es in die vertiefenden Planungen ging. Und begründete das mit einer zu erwartenden massiven Kostenüberschreitung.

Tratters Vorgängerin und Parteifreundin Patrizia Zoller-Frischauf hatte 2016 bei der Präsentation des Siegerprojekts, das aus einem internationalen Architektur-Wettbewerb hervorging, noch gemeint, dass man mit den veranschlagten 80 Millionen Euro „locker auskommen“ werde. Ihr Nachfolger sprach plötzlich von 135 Millionen und mehr.

„Finale Phase“

Es erfolgte eine Neuausschreibung, der ein Rechtsstreit mit den ursprünglichen Architekten und letztlich ein Vergleich vorausging. Nun, kurz vor den Landtagswahlen, kündigte Tratter den Start der Entwurfs- und Einreichplanung und somit die „finale Phase“ an.

Er versichert, dass dem Baubeginn im ersten Halbjahr 2023 nichts mehr im Weg steht. Der neue MCI-Campus soll übrigens, wie ebenfalls berichtet, 135 Millionen Euro kosten – also genau jene Summe, die seinerzeit die Alarmglocken schrillen ließ. Obwohl in den vergangenen Jahren die Baukosten allerorten gestiegen sind, gibt der Hochbau-Landesrat erneut eine Kostengarantie ab.

Hochschul-Campus: Kostengarantie für MCI-Neubau

Das Land Tirol setzt bei der Umsetzung des Projekts auf die Realisierung durch einen Totalunternehmer. Den Zuschlag bekam die  Arbeitsgemeinschaft Porr/Ortner. In einem sogenannten Partnerschaftsmodell ist laut Tratter garantiert, „dass der vorgegebene Kostendeckel eingehalten und das bestmögliche Projekt für den Nutzer innerhalb des definierten Kostenrahmens umgesetzt wird.“

Am MCI sind rund 3.600 Studenten eingeschrieben, die von über 1.000 Dozenten, großteils externe Lehrbeauftragte, unterrichtet werden. „Das Partnerschaftsmodell ermöglicht uns als späterem Nutzer, unsere Anliegen bereits in der Planungsphase einzubringen“, sagt MCI-Rektor Andreas Altmann.

Stadtteil im Umbruch

Bei der Neuausschreibung des Architektenwettbewerbs hatte sich das Büro Henning Larsen durchgesetzt. Gebaut wird auf dem Fenner-Areal, auf dem jetzt noch ein Busparkplatz beheimatet ist. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich der Hofgarten und die Universität für Sozialwissenschaften.

Gegenüber dem Areal wird zudem gerade ein neues Sicherheitszentrum gebaut, das künftig unter anderem Landespolizeidirektion und Stadtpolizeikommando unter einem Dach vereinen wird. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Im selben Jahr soll im Herbst auch der Studienbetrieb am neuen MCI starten.

Ob Johannes Tratter dann noch Mitglied der Landesregierung ist, erscheint ungewiss. Einerseits ist unklar, wie die Volkspartei am 25. September bei den Landtagswahlen abschneidet. Tratter wird aber unabhängig davon innerhalb seiner Partei als möglicher Ablösekandidat gehandelt.

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