Mädchen in Tirol vermisst: Ermittler vermuten islamistischen Hintergrund

Sara hat eigentlich brauen Augen, trägt aber oft blaue Kontaktlinsen
Die 15-jährige Sara ist im August 2022 aus Innsbruck verschwunden. Sie könnte inzwischen mit einem muslimischen Mann verheiratet sein.

Als Sara am Vormittag des 16. August 2022 das Kriseninterventionszentrum für Kinder und Jugendliche in Not (KIZ) in Innsbruck verlässt, hat sie einen Rucksack dabei. Einem Betreuer sagt sie, dass sie ein Picknick machen will. Am Nachmittag hätte sie wieder zurück sein sollen.

Die 15-Jährige wurde seither aber nicht mehr gesehen und ist als abgängig gemeldet. Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass das Verschwinden des Mädchens mit einer zuvor erfolgten Islamisierung in Zusammenhang stehen könnte.

Nicht ausgeschlossen wird auch, dass es eine Eheschließung (nach islamischem Recht) mit einem derzeit unbekannten ebenfalls muslimischen Mann gab.

Pass, 500 Euro und ein Koran

Als Sara aus dem KIZ verschwand - hier war sie in Absprache mit ihrer Mutter untergebracht - hatte sie laut Christoph Kirchmair, Leiter des Kriminalreferates beim Stadtpolizeikommando Innsbruck, "ihren Reisepass dabei und 500 Euro in bar, außerdem einen Koran.“ Beim Geld soll es sich angeblich um eine Mitgift handeln.

"Das Mädchen hat erzählt, dass es einen Mann kennengelernt hat und ihn nach muslimischem Recht geheiratet hat.“ Über diesen Mann ist laut Kirchmair wenig bekannt. "Er soll 24 Jahre alt sein. Niemand hat ihn gesehen. Unklar ist auch, wie sie ihn kennengelernt hat. Möglicherweise über diverse Chats.“

Einen wichtigen Hinweis haben die Ermittler aber bereits bekommen. "Eine Bekannte hat Sara mit einem großen Koffer bei einer Bushaltestelle gesehen. Im Koffer war ihr ganzes Gewand. Wir wissen nicht, wohin sie mit diesem Koffer ist.“

Vielleicht eingesperrt

In ganz Europa wird nach der 15-Jährigen gefahndet. „Wir schließen nicht aus, dass Sara eingesperrt wird und Freiheitsberaubung vorliegt", sagt der Kriminalist. Was den unbekannten Mann betrifft, könnte es sein, dass dieser sich in Deutschland aufhält - möglicherweise in Köln oder München.

Für Kirchmair steht jedenfalls fest: „Ihr Verschwinden war durchdacht und geplant.“ Einiges deutet darauf hin, dass Sara unter bedenklichen Einfluss geraten ist. „In der Zeit vor ihrem Verschwinden hat sich das Mädchen deutlich verändert. Sara hat begonnen, Kopftuch zu tragen, später auch Niqab.“

Hinweise erbeten

Die Ermittler hoffen bei der Suche nach der 15-Jährigen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Das Mädchen hat eine schlanke Statur, ist ca. 160 cm groß, hatte zum Zeitpunkt ihres Verschwindens rot-braun gefärbte längere Haare. Auf dem Fahndungsfoto trägt sie blaue Kontaktlinsen, tatsächlich hat Sara braune Augen.

Personen die Angaben zum Aufenthaltsort des Mädchens haben, mögen sich beim Kriminaldienst des SPK Innsbruck melden. Tel: 059133 75 3333

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