Kroatien-Heimkehrer: Auch in Wien steigende Tendenz bei Infizierten
Wie viele der aktuell 1.447 Corona-Erkrankten in Österreich auf eine Ansteckung in Kroatien zurückgehen, weiß niemand. Die Bundesländer erfassen die Zahlen unterschiedlich genau. Was allerdings feststeht: Die Zahl der Fälle mit einer Kroatien-Verbindung steigt.
Anfang der Woche entstand in Oberösterreich ein Cluster bei Urlaubsrückkehrern aus der Küstenstadt Makarska. Allein bei diesem Cluster kamen am Mittwoch 9 Fälle dazu, er umfasst damit insgesamt 15 Fälle.
Auch in Tirol gibt es nun einen Cluster mit Bezug zu Kroatien. Im Bezirk Schwaz gab es am Mittwoch drei neue Fälle, die auf einen Kroatien-Rückkehrer aus Split zurückgehen. Insgesamt gibt es in Tirol 16 aktive Fälle, die Kroatien-Rückkehrer betreffen oder sich auf diese zurückführen lassen. Auch in Niederösterreich gab es am Mittwoch drei neu infizierte Kroatien-Rückkehrer.
Zunahme in Dalmatien
Die Verbindung zwischen dem Tiroler und dem oberösterreichischen Cluster ist die Region Split-Dalmatien. Alle Fälle lassen sich auf die Urlaubsregion zurückführen. Split-Dalmatien verzeichnet in Kroatien nach der Hauptstadt Zagreb die zweithöchsten Infiziertenzahlen. Von Dienstag auf Mittwoch stieg die Zahl der Covid-19-Infizierten in der Region von 142 auf 159.
Auch in Wien gibt es bei Reiserückkehrern eine "steigende Tendenz", wie es vonseiten der Stadt heißt. Im August gab es bisher 50 Fälle bei Reiserückkehrern, wobei der Großteil Rückkehrer aus Serbien betrifft. Wie viele positiv Getestete aus Kroatien zurückkamen, ist nicht bekannt.
Aufgrund der steigenden Zahlen bei Rückkehrern hat das Land Tirol ab Donnerstag Gesundheitskontrollen am Brenner sowohl auf der Autobahn als auch auf der Bundesstraße angekündigt. Land und Gesundheitsministerium befürchten Ausweichverkehr, durch den Rückkehrer die Kontrollen an den Grenzen in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland umfahren wollen.
"Es kann nicht sein, dass Menschen aus Risikogebieten zurückkehren und Hunderte Kilometer an Umweg in Kauf nehmen, nur um Kontrollen zu entgehen und dadurch die Gesundheit ihrer Mitbürger aufs Spiel setzen", sagt Tirols Landeshauptmann Günther Platter.
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