KFV-Studie: Unfälle wegen Raserei nahmen zu

KFV-Studie: Unfälle wegen Raserei nahmen zu
Geschwindigkeitsübertretungen sind seit dem Corona-Lockdown häufiger Ursache für tödliche Verkehrsunfälle.

Eine Unfallanalyse des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) liefert eindeutige Zahlen: Das Rasen ist seit dem Corona-Lockdown anteilsmäßig für mehr tödliche Verkehrsunfälle verantwortlich als davor. Bei Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang hat sich der Anteil von Tempoübertretungen als Unfall-Hauptursache von März bis Ende Mai auf 40 Prozent erhöht.

Vor dem Corona-Lockdown lag der Wert noch bei 25 Prozent. Das Kuratorium hat umfangreiche Erhebungen durchgeführte, die weitere eindeutige Zahlen liefern. So wurden im April im ganzen Land vom KFV 500.000 Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.

„Im Freilandbereich hat sich der Anteil der Übertretungen nicht geändert, im Orts-gebiet hat er sich dagegen schon erhöht“, berichtet Klaus Robatsch, Leiter des Forschungszentrums für Verkehrssicherheit beim KFV. Die massivste Überschreitung bei diesen Messungen: Ein Autofahrer war in einer 30er-Zone mit 152 km/h unterwegs.

4 Prozent sind schneller

Die gestiegenen Übertretungen decken sich mit einer Ifes-Umfrage über das Verkehrsverhalten für das Kuratorium im April. „80 Prozent gaben an, gleich unterwegs zu sein wie vor dem Lockdown, 16 Prozent sagten, sie seien vorsichtiger, vier Prozent meinten, sie seien schneller unterwegs“, sagt Robatsch.

Deshalb unterstützt das KFV die Länder-Forderungen für schärfere Strafen. „Österreich hat hohe Toleranzgrenzen und niedrige Strafen“, sagt Robatsch. In der Schweiz sei dagegen der Führerschein bei 71 km/h im Ortsgebiet für vier Monate weg. Dort sei dafür auch die Zahl der Unfalltoten pro einer Million Einwohner nur halb so hoch wie in Österreich, erklärt der Verkehrsforscher.

Kommentare