AMS-Chef Kopf: "In Österreich gäbe es da irrsinnige Aufregung"

AMS-Chef Kopf: "In Österreich gäbe es da irrsinnige Aufregung"
Der AMS-Chef erläutert, wie man die Qualität in den Schulstandorten verbessern könnte. Seine Vorschläge hat er dem Bildungsministerium unterbreitet.

Als Chef des Arbeitsmarktservice weiß Johannes Kopf, wo die Schwächen im Bildungssystem liegen. Wer in der Schule scheitert, wird häufig AMS-Kunde. Kopf hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie man sicherstellt, dass Kinder und Jugendliche in den ersten Jahren grundlegende Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen. Eine Antwort darauf lautet: mehr Ressourcen für die frühkindliche Bildung. Eine andere Lösung wäre, die Qualität der einzelnen Schulstandorte zu verbessern.

KURIER: Fast jeder dritte Erwachsene kann nicht sinnerfassend lesen. Wie geht das AMS damit um?

Johannes Kopf: Es gibt erfreulicherweise noch Jobs, die man machen kann, ohne lesen, schreiben, rechnen zu können. Aber ja, es ist ein Problem. Unter den in letzter Zeit zu uns gekommenen Geflüchteten ist das ein relevantes Thema, weil ein hoher Anteil nicht in der lateinischen Schrift und ein nennenswerter Anteil auch nicht in ihrer Schrift alphabetisiert wurde. Deshalb braucht es viele Alphabetisierungskurse, immer wieder auch für Nichtmigranten.

Viele sind neun Jahre in die Schule gegangen. Da ist wohl einiges schiefgegangen.

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