Jäger und Soldat schossen auf Dachs: Richterin macht sie zu Tierpflegern

Symbolbild
Das Tier soll stundenlang gelitten haben. Salzburger Angeklagte kamen mit Diversion davon, nicht rechtskräftig.

"Was passiert ist, war ein Fehler", gibt der Soldat zu. Und auch der Jäger gesteht ein:"Es tut mir leid. Ich übernehme die Verantwortung."  Die Männer sind wegen Tierquälerei angeklagt: Sie sollen sieben Mal auf einen Dachs geschossen haben, der in einer Salzburger Kaserne in die tiefe Grube der Hindernisbahn gefallen ist.

Der Soldat bemerkte das bei einem Rundgang. Doch statt dem Tier ein Brett oder ein ähnliches hineinzustellen, damit es nach oben klettern könnte, rief er einen Gastwirt an, der einen Jagdschein besitzt: Gemeinsam sollen sie mit einem Kleinkalibergewehr auf den Dachs geschossen haben. Der allerdings daran nicht starb: Erst einen Tag später soll der Soldat das verletzte Tier mit einem Eisenrohr erschlagen haben. 

120 Stunden Arbeit

Das bringt den Männern am Freitag wegen des Vorwurfs der Tierquälerei ein Verfahren am Straflandesgericht Salzburg ein. Auf dieses Delikt stehen bis zu zwei Jahre Haft, doch die Angeklagten kommen um Verurteilung und Strafe herum: Da beide unbescholten und geständig sind, bietet ihnen die Richterin eine Diversion an. Die Salzburger müssen innerhalb von sechs Monaten jeweils 120 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten - und zwar als Tierpfleger.

Rechtskräftig ist diese Entscheidung nicht, der Staatsanwalt hat berufen. Der Soldat musste übrigens bereits nach einem heeres-internen Disziplinarverfahren 400 Euro Strafe zahlen.

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