Schafe starben im Schnee: Landwirt wegen Tierquälerei vor Gericht

Schafe starben im Schnee: Landwirt wegen Tierquälerei vor Gericht
Der Angeklagte weist jede Schuld von sich, Tiere mussten bei Schnee und Kälte ausharren.

Wenn der Angeklagte über seine Schafe spricht, dann zeichnet er ein beinahe romantisches Bild. Gut würde es ihnen gehen, die Weinberge seien ein idealer Ort für sie. "Das Areal ist zwölf Hektar groß, jedes der 70 Schafe hat viel Platz. Ein Stall ist etwas, das vom Menschen geschaffen wird", erzählt er.

Kein Windschutz

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat eine völlig andere Sicht der Dinge. Sie wirft dem Landwirten Tierquälerei vor. Der Niederösterreicher soll die Herde im November 2021 ohne jegliche Überdachung oder Windschutz in den Weinbergen gehalten haben. Zudem soll zu dem besagten Zeitpunkt die Schneedecke etwa 15 Zentimeter hoch gewesen sein.

Als die Polizei zu dem Areal gerufen wurde, entdeckten die Beamten zwei tote Schafe. "Es war kein Futter vorhanden, ein Lamm ist im Schnee dauernd hingefallen", erinnert sich eine Beamtin. Insgesamt befanden sich 70 Schafe auf dem Areal.

Schafe starben im Schnee: Landwirt wegen Tierquälerei vor Gericht

Prozess fand am Landesgericht St. Pölten statt

Dass die beiden Kärntner Brillenschafe verendeten, habe vermutlich mit Geburtskomplikationen zu tun, vermutet der Angeklagte. "So ist die Natur, das kann leider vorkommen. Eine innere Blutung kann leider vorkommen. Züchten ist auch immer eine Gratwanderung", sagt er zum Richter. Eine Überdachung erachte er als nicht notwendig, den nötigen Windschutz haben die Weinreben geboten, meint er.

Gutachter ist nun am Zug

Ein Urteil wurde am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten noch nicht gefällt. Ein Gutachter soll den gesamten Sachverhalt unter die Lupe nehmen. Wann der Prozess fortgesetzt wird, ist noch nicht klar.

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