Illegaler Promibau in Kitzbühel bleibt für Bürgermeister ohne Folgen

Die illegal errichtete Zufahrt zu dieser Millionen-Villa beschäftigt die Justiz noch
Stadtchef wird nicht wegen Partyzelt von bekannter Wirtin angeklagt. Bei einem legalisierten Schwarzbau bei einer Villa werden noch die Ermittlungsergebnisse geprüft.

Einer der Party-Hotspots für Promis in Kitzbühel ist seit Jahren die "Sonnbergstuben" von Rosi Schipflinger. 2008 errichtete die bekannte Wirtin deshalb neben ihrem Lokal ein holzverkleidetes Zelt in Hütten-Anmutung, das 200 Personen fasste. Die Genehmigung soll zunächst für fünf Jahre erteilt worden sein, der Bau aber dann Jahre lang als illegaler Schwarzbau weiter gestanden haben.

2016 wurde das Zelt abgebaut, im selben Jahr leitete die Staatsanwaltschaft Innsbruck aufgrund einer anonymen Anzeige Ermittlungen wegen des Verdachts des Amtsmissbrauch gegen den Bürgermeister von Kitzbühel, Klaus Winkler (ÖVP), ein. Der Vorwurf: Der Stadtchef – bis 2015 Steuerberater von Schipflinger – sei gegen den mutmaßlichen Schwarzbau nicht eingeschritten.

Die Ermittlungen wurden nun eingestellt, wie Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilt. "Es ist von einem Bürgermeister nicht zu erwarten, dass er von jeder Bescheidlage Kenntnis hat", erklärt er, warum kein Vergehen geortet wurde. Für das Partyzelt habe zunächst eine Genehmigung bestanden. "Sie ist dann immer wieder erteilt worden", erklärt Mayr. Die Staatsanwaltschaft hält es für glaubhaft, dass Winkler nicht bekannt war, dass der Anbau schließlich ohne Genehmigung weiter stand.

Weiterer Schwarzbau

Noch kein Ergebnis gibt es rund um einen von der ÖVP-Liste in Kitzbühel 2012 nachträglich legalisierten Schwarzbau bei einer 24 Millionen-Euro-Villa. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat in der Sache vor zwei Jahren gegen mehrere VP-Politiker wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und des Amtsmissbrauchs Ermittlungen aufgenommen. "Sie sind nun abgeschlossen. Wir prüfen jetzt die Ergebnisse", heißt es dazu bei der WKStA. Ob es zu einer Anklage kommt, bleibt somit offen.

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