Ibiza-Prozess: Die schlaflosen Nächte des Julian Hessenthaler

Ibiza-Prozess: Die schlaflosen Nächte des Julian Hessenthaler
Im Prozess geht es eigentlich um angeblichen Kokshandel. Im Fokus stehen aber die Hintergründe zum Video. Urteil wird heute keines fallen.

Der fünfte Prozesstag gegen Ibiza-Detektiv Julian Hessenthaler im Landesgericht St. Pölten beginnt gleich mit einer Ernüchterung für die zahlreich anwesenden Medienvertreter, die sich Minuten davor noch um die besten Plätze rangelten, um aktuelle Bilder des Angeklagten einzufangen. Das erwartete Urteil wird am Mittwoch nicht fallen. Der Grund: Die serbischen Behörden schaffen es nicht, ein Rechtshilfe-Ersuchen, das Anfang Dezember gestellt wurde, auf Schiene zu bringen. Konkret sollte eine Zeugin via Videokonferenz befragt werden. Es handelt sich um die Mutter des Hauptbelastungszeugen Slaven K. Er sagte aus, dass fremde Männer seine Mutter in Serbien aufgesucht hätten und ihr nahe gelegt hätten, dass er nicht aussagen solle.

Es geht also um die Glaubwürdigkeit des Zeugen, der Hessenthaler in der Drogen-Causa massiv belastet. Ihm werden der Handel mit 1,25 Kilo Kokain und Urkundendelikte vorgeworfen. Das Ibiza-Video spielt in dem Prozess nur eine (gewichtige) Nebenrolle. "Angeblich war das Ansuchen zu kurzfristig", ärgert sich der Richter. Und setzt nach: "Eigenartige Antworten kriegt man da. Es ist ein mühsames und aufwändiges Beweisverfahren."

Doch der Richter will ohnehin noch einige offene Fragen zu Geldflüssen mit dem Angeklagten klären. Eigenartige Antworten bekommt er auch da.

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