Was müssen Hund und Halter können, um gesellschaftsfähig zu sein?
„Hunde müssen alltagstauglich erzogen sein. Sie müssen den Rückruf perfekt beherrschen, lernen, Reize entspannt auszuhalten, und eine gute Leinenführigkeit aufweisen“, sagt Hundetrainerin Conny Sporrer, die ihr Wissen neuerdings auch online über hundetraining.me teilt. Diese drei wichtigsten Regeln sollten regelmäßig trainiert werden, nur so sind sie auch im Ernstfall abrufbar.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sieht das Gesetz vor?
In den meisten Bundesländern ist vor der Anschaffung eines Hundes ein Sachkundenachweis zu erbringen. Österreichweit gilt eine Maulkorbpflicht bzw. eine Maulkorb- und Leinenpflicht an belebten Orten. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit, KfV, ruft in Erinnerung: „Bei Überlassung an Strafunmündige bleibt der Halter verantwortlich. Bei Zuwiderhandeln drohen Verwaltungsstrafen sowie Tierhalteverbote.“ Für „Listenhunde“ sind die Bestimmungen strenger.
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Wie verhält man sich, wenn ein Hund frei herumläuft?
„Es liegt ganz klar am Halter, dass sein Hund niemanden belästigt“, sagt Sporrer. Ob Rassetier oder Mischling – je nach Erbgut sind die einen eher territorial getrieben, bei anderen bricht mitunter der Jagdinstinkt durch. Auch soziale oder sexuelle Motive können das tierische Verhalten beeinflussen.
„Beim Zusammentreffen mit frei laufenden Hunden sollten Sie möglichst Ruhe bewahren“, rät die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Wer wegläuft, riskiert, den Jagdtrieb zu wecken. Wer schreit oder mit den Armen fuchtelt, verschreckt den Hund; und diese Angst macht ihn unsicher.
Kann man freundliche Hunde gefahrlos streicheln?
Eine entspannte Körperhaltung zeigt an, dass der Hund für die Kontaktaufnahme bereit ist. Schwanzwedeln ist dabei kein verlässliches Zeichen von Freude. „Überlassen Sie dem Hund, ob er sich annähern oder zurückziehen will. Lassen Sie sich vor dem Streicheln beschnuppern“, betont der KfV. Vier Pfoten ergänzt: „Streicheln Sie den Vierbeiner nie von oben.“
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Wann ist Gefahr in Verzug?
Hunde kommunizieren vor allem über Körperhaltung und Lautsprache. Beschwichtigungssignale (siehe rechts) dürfen nicht ignoriert werden. „Einem Hund, der lange Blickkontakt hält und tief knurrt, geht man besser aus dem Weg“, führt Sporrer aus. Man könne aber ebenso den Halter bitten, den Vierbeiner anzuleinen.
„Steht der Hund mit angespannter Körperhaltung, hoch getragenem oder eingezogenem Schwanz und gesträubten Haaren da, ist Vorsicht geboten“, bestätigt Vier Pfoten. Tabu ist, den Hund direkt anzustarren.
Was sind potenziell gefährliche Situationen?
„Stören Sie einen Hund niemals beim Schlafen, Essen oder Spielen“, heißt es beim KfV. Ein territorial motivierter Hund etwa kann sich bei schnellen Bewegungen oder beim Laufen verantwortlich fühlen. Hier gilt es, die Geschwindigkeit zu drosseln bzw. stehen zu bleiben, bis sich der Halter um den Vierbeiner kümmert. Im Falle eines Sturzes ist rasches Aufstehen gefragt. Gelingt das nicht, rollt man sich am besten ein, schützt den Nacken mit den Händen, dreht das Gesicht zum Boden und verharrt starr in dieser Körperhaltung.
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Was schützt Kinder im Umgang mit Hunden?
Kinder sind oft laut und wild und so für das Tier ein ungewohnter Umgang. Das unberechenbare Gehabe kann Hunde verunsichern. Kind und Hund dürfen daher nie ohne Aufsicht zusammensein. Zudem müssen Heranwachsende rechtzeitig lernen, den Hunden mit Respekt zu begegnen. Zum einen müssen sie verstehen, dass diese keine Plüschfreunde sind. Zum anderen muss ihnen klar gemacht werden, dass fremde Haustiere eventuell anders ticken als das eigene. Vier Pfoten hebt dazu hervor: „Erklären Sie Kindern die Verhaltensregeln, bevor es zum Hundekontakt kommt.“
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Was ist nach einem Zwischenfall zu tun?
„Jede Bissverletzung gehört ärztlich versorgt“, sagt Sporrer. Die Wunde muss desinfiziert, der Tetanus-Schutz abgefragt werden. Ist das Tier gegen Tollwut geimpft? Der Arzt wiederum sollte jeden Unfall mit Hund anzeigen.
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