Herbst? Ferien! - Tipps für die schulfreie Woche
Noch zwei Tage und es sind Herbstferien. Erstmals einheitlich für alle Schüler, bringen sie eine Woche Freizeit, die viele Familien wohl für einen Kurzurlaub oder zumindest für einige Ausflugstage nützen wollen. Da das Reisen in die Ferne Corona-bedingt erschwert ist, bietet sich ein Blick auf Angebote in der Nähe an.
Wien: Zum Herbst gehören bunte Drachen. Am liebsten so künstlerische wie jene von Künstlerin Anna Rubin (etwa beim Familien-Workshop bei der Gea Akademie, www.gea-waldviertler.de). Man kann natürlich auch alleine werken oder sich ein fertiges Modell kaufen. Wichtig ist ein windiger Flugplatz weit weg von Straßen und Stromleitung. In Wien etwa „Am Himmel“ beim Kahlenberg, wo das Kürbisfest kurzfristig abgesagt werden musste.
Auf der Burgruine Aggstein sind laut der Legende drei Geister unterwegs und Burgherr Aggi braucht Hilfe, berichtet er online unter www.ruineaggstein.at. Die Aufträge führen die jungen Besucher durch die mittelalterliche Burgruine. Auch die burgenländische Burg Forchtenstein bietet mit ihrem Familienherbst eine gute Ausflugsgelegenheit.
Süße Biber leben in der Au bei Wien und bauen fleißig an ihren Dämmen. Das Team des Nationalpark Donauauen führt zu ihren Bauwerken und zeigt ihren Lebensraum, für eine geschlossene Gruppe um 144 Euro.
Die Escape Rooms, bei denen man sich in 60 Minuten aus einem Raum befreien muss, sind für Familien Corona-tauglich, noch besser spielt es sich aber im Freien. Durch die Wiener Innenstadt geht es etwa bei den Vienna Mysteries. Ungeklärte Rätsel führen bis zu zwölf Detektive durch die Stadt (ab 13 Euro pro Person). Für jüngere Kinder geht die ArchäoNow-Schnitzeljagd auch durch die geschichtsträchtigen Gassen. Wer etwas mehr Kreativität mitbringt, kann mit wenig Aufwand über die Webseite und App von ActionBound auch eine eigene, personalisierte Rätselrallye mit dem Handy einrichten. Dort kann man aus Hunderten Spielen eines in der Nähe aussuchen.
Für Tierliebhaber bietet sich ein Besuch im Tiergarten Schönbrunn an. Zwischendurch kann man sich im Elefantenhaus oder dem Giraffenpark aufwärmen, wenn man die neu zugewanderte Affendame Surya besucht. In den Kletterparks gilt Corona-bedingt oft Handschuh-Pflicht – das passt gut zu den kühlen Temperaturen. Kletter-Parcours in den Baumkronen wie etwa der weniger bekannte in Purkersdorf sind bis im November geöffnet.
Niederösterreich: Als heißer Tipp in den Herbstferien gilt der Mountainbikepark „Wexl Trail“ in St. Corona am Wechsel. Um für den erwarteten Besucheransturm auch gerüstet zu sein, hat man die Erlebniswelt samt Motorikpark und Sommerrodelbahn nicht nur am Wochenende, sondern täglich geöffnet. Shuttlebusse bringen die Mountainbiker auf den Berg, von wo aus man auf Mountainbike-Trails verschiedener Schwierigkeitsgrade ins Tal brettern kann. Auch für Kinder gibt es an der Talstation einen Teppichlift samt Fahrradparcours sowie eine Pumptrack-Strecke. Nachdem man mithilfe von Handydaten in den vergangenen Monaten die Besucherströme analysiert hat, wurde ein deutlicher Zuwachs aus dem Wiener und Grazer Raum festgestellt.
Für Interessierte an der Produktion von Wein und Fans des Kellergassen-Flairs könnte sich ein Ausflug in das Weinviertel bezahlt machen. Die Region bietet Hunderte von wunderschönen Kellergassen, die nicht nur zu einem Spaziergang einladen. Die Kellergassenführer geben einen Einblick in die Produktion von Wein und wie Kellergassen heute genutzt werden.
Wenn es ein bisschen sportlicher sein darf, dann ladet das Weinviertel auch zum Radfahren ein. Mit der Kamp-Thaya-March-Route bietet das Weinviertel einen der schönsten Radwege Österreichs. Geschichtsinteressierte können aber auch entlang des Iron Curtain Trails radeln und so die Geschichte rund um den Fall des Eisernen Vorhangs und dessen Auswirkungen auf die Region erleben.
Im Museum Niederösterreich ist von 24. Oktober bis 2. November der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr kostenlos. Es bietet ein täglich wechselndes Kreativprogramm und familiengerechte Führungen. Neben dem Basteln von Tiermasken aus Naturmaterialien und dem Gestalten prunkvoller Wappen, können auch tierische Laternen gebaut und Kerzen verziert werden.
Noch bis zum 1. November kann man die Bären Brumca, Tom, Emma und Erich im „Bärenwald Arbesbach“ bestaunen, bevor sie sich in den Winterschlaf verabschieden. Reist man dann noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an, so erhält man die Eintrittskarte bei der Vorlage des Fahrscheines um 50 Prozent günstiger. Die Gegend um den Bärenwald ist übrigens auch ideal für Wanderungen.
Steiermark: Die Nachfrage laufe „gut bis sehr gut“, freut sich Tourismuschef Erich Neuhold. „Aber die Kurzfristigkeit nimmt weiter zu, gute, dem Gast entgegenkommende Stornoregelungen sind äußerst wichtig.“ Das ist wohl der Unplanbarkeit dieses Corona-Jahres zuzuschreiben.
Aber immer ein Renner sind die Thermen mit warmem Wasser und schnellen Rutschen. Die Nachfrage sei gegeben, heißt es aus dem oststeirischen Thermenland.
Dino-Abstand
Im Freien gibt es aber auch im Herbst so einiges zu erkunden, wenn auch mit Abstand. Der „Styrassic Park“ in Bad Gleichenberg mit seinen 90 Dinosauriern hat noch bis 2. November geöffnet.
In der Obersteiermark wurde der Sommer verlängert: Die „Sommercard“ der Dachstein-Schladming-Region gilt heuer bis 1. November; diese gibt es ab einer Übernachtung in der Region, und mit ihr sind viele bei Kindern und Jugendlichen beliebte Attraktionen kostenlos. Darunter etwa eine Auffahrt auf den Dachstein-Gletscher samt Eishöhle und Treppe ins Nichts, der Abenteuerpark in Gröbming oder der Tierpark „Wilder Berg“ in Mautern.
Burgenland: Im Familypark St. Margarethen musste aufgrund der Corona-Vorgaben eine Woche vor Beginn des Halloween-Programms einiges umgeplant werden. „Filippos verfluchte Zauberwelt“ lädt aber täglich bis 1. November mit schauriger Dekoration und Lichteffekten zum gruseligen Besuch. Unter den zahlreichen Kürbissen im gesamten Park ist auch der größte Österreichs, wie Lisa Wagner-Körmendi vom Familypark-Team verrät: Er alleine bringt 735 Kilogramm auf die Waage. Außerdem auf dem Programm: Maskenschminken und das „Haus der schwarzen Magie“.
Salzburg: „Wir sehen eine verhaltene Buchungslage. In der Pandemie ist es so, dass praktisch nur kurzfristig gebucht wird“, sagt Hans Wieser, Chef von Wolfgangsee Tourismus. Obwohl die Ferien in wenigen Tagen beginnen, gibt es auch für Kurzentschlossene noch viel Auswahl. Anzuschauen gäbe es jedenfalls viel. Aufgrund der Herbstferien werden neben der Großglockner Hochalpenstraße und den Wasserfällen samt den WasserWelten Krimml auch die Nockalmstraße, die Goldeck Panoramastraße und die Villacher Alpenstraße bis zum 31. Oktober geöffnet sein.
Kärnten: Mit speziellen Herbstangeboten, verlängerten Öffnungszeiten von Ausflugszielen, Almhütten, Schifffahrten und Bergbahnen startet man in Kärnten in die Herbstferien. Die Schwerpunkte zur Saisonverlängerung sind Aktiv-Urlaube, Wellness sowie regionale Kulinarik. Die Kärnten Card hat ihre Gültigkeit bis 1. November verlängert. Für Familien sind Radtouren auf dem des Drauradweg oder entlang der Seen ideal. In der Familien- & Gesundheitstherme St. Kathrein in Bad Kleinkirchheim gibt es Action: Die 86 Meter lange Nockbergerutsche und die größte Wasserfläche aller Kärntner Thermen bietet Wasserspaß für kleine und große Wasserratten.
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