GTI-Wochenende am Wörthersee: Die Ruhe vor dem PS-Sturm?

GTI-Wochenende am Wörthersee: Die Ruhe vor dem PS-Sturm?
Auf den GTI-Hotspots, wie auf Kult-Tankstellen und Parkplätzen, versammelt sich die Szene. Laut Polizei bisher "alles im Normalbereich".

Noch könne man von Ruhe sprechen. "Wir beobachten an der Mischkulnig-Tankstelle und am Arneitz-Parkplatz durchaus, dass sich die Szene versammelt, aber es ist alles im Rahmen", fasst Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg die Lage im KURIER-Gespräch zusammen.

Dabei bedeutet Christi-Himmelfahrt rund um den Wörther- und Faakersee normalerweise das genaue Gegenteil. Es ist das Wochenende des offiziellen GTI-Treffens. Oder vielmehr war es. 

Denn im Februar sagte die Gemeinde Refnitz, GTI-Hochburg mit eigenem Stein-GTI-Denkmal, völlig überraschend das PS-Spektakel nach über 40 Jahren ab. Nicht mehr vereinbar sei PS-Liebe mit Klimaschutz. Der Aufschrei war groß, nicht nur in der Tuner-Szene. Rund um den Wörthersee schlugen Touristiker Alarm vor Umsatzeinbußen. Eine Befürchtung, die sich bestätigen sollte. Denn am vergangenen Wochenende und auch am verlängerten Wochenende sind nur gut 40 Prozent der Betten am See belegt.

➤ Hintergrund: Absage von GTI-Treffen: 60 Prozent weniger Buchungen am Wörthersee 

Die Frage bleibt, ob die Ruhe von Dauer ist, oder ob GTI-Tagesgäste doch noch für Lärm, Anzeigen und Staus in den kommenden Tagen sorgen werden. Die Antwort wird wohl zum großen Teil auch vom Wetter abhängig sein.

Dass die Szene dem Wörthersee nicht endgültig das getunte Heck gekehrt hat, bewies das vergangene Wochenende. Tausende Tuner waren gekommen. Was auch an einem angemeldeten Treffen am Parkplatz des Pyramidenkogels gelegen haben dürfte.

Die Polizeibilanz: Mehr als 500 Organmandate und Anzeigen wurden verteilt, es gab Kennzeichenabnahmen, einige verloren wegen Alkohols am Steuer ihren Führerschein. Strafrechtlich sei nichts angefallen, Lärm-Anzeigen von Anrainern gab es nur wenige.

Polizeiliche Unterstützung aus Wien

Unterschätzen will man bei der Kärntner Polizei die Lage aber keinesfalls. So wie in jedem Jahr wurde Verstärkung aus Wien angefordert - konkret von der Einsatzeinheit sowie der Landesverkehrsabteilung.

Der Fokus liegt auf dem Großraum Wörthersee mit den bekannten Hotspots Pyramidenkogel, Keutschacher Seental, Velden, Faaker See.

 

Flucht über die Grenze

Zu einem schweren Unfall kam es am vergangenen Wochenende allerdings auch. Am vergangenen Sonntag durchbrach ein 400 PS starker Audi auf der Südautobahn eine Leitplanke. Der 37-jährige Lenker und seine 33 Jahre alte Beifahrerin wurden verletzt. Am Fahrzeug entstand Totalschaden. Ein illegales Rennen blieb ohne Schäden.

Spannend wird die Lage auch in Slowenien und Italien, wohin die GTI-Fans am vergangenen Wochenende in bewährter Manier vor der heimischen Polizei flüchteten.

Radspaß statt Abgas

Die Kärntner Polizei konzentrierte sich am Donnerstag zunächst aber auf eine andere Veranstaltung. Mit zwei statt vier Rädern. Hunderte Radfahrer hatten sich in Klagenfurt zu einer Fahrradparade versammelt.

Unter dem Motto "Radspaß statt Abgas" geht es von der Landeshauptstadt um 14 Uhr ausgerechnet in GTI-Mekka Refnitz. Bei der Polizei ist alles als Demonstration angemeldet. 

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