Große Unterschiede: Die Bezirke mit der höchsten Inzidenz im Überblick
392 Neuinfektionen gab es von Donnerstag auf Freitag. Im Vergleich zu Anfang Juli haben sich die Neuinfektionen pro Tag damit vervierfacht.
"Noch kein Grund zur Sorge", meint Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems. Denn im Vergleich zum Anfang des Jahres und zum Vorjahr steigen zwar die Infektionszahlen, doch die Spitalsbelegung sinkt. Er spricht sich dennoch für eine Rückkehr der Maskenpflicht in Innenräumen bei Events aus.
Doch welche Bezirke und Bundesländer sind aktuell am stärksten betroffen und vor allem: warum?
Spitzenreiter im Moment ist der Bezirk Zell am See in Salzburg. Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 195 bewegt sich der Bezirk im Pinzgau an der Spitze des Infektionsgeschehens. Grund dafür sind 172 neue Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen.
Der Hauptteil davon geht auf einen Cluster in einem Nachtklub in Zell am See zurück. Alleine dort gibt es 52 Infizierte und 500 Personen in Quarantäne.
Auf dem zweiten Platz liegt der Bezirk Lienz in Osttirol. Mit 139 Infektionen in der 7-Tage-Inzidenz sind auch dort die Zahlen in die Höhe geschnellt. Grund dafür sind mehrere kleine Cluster.
Weiterer Nachtlokal-Cluster in Salzburg
Auf Platz drei ist ebenfalls ein Salzburger Bezirk. In St. Johann im Pongau liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 128 Infektionen pro 100.000 Einwohner. 104 neue Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen sorgen dort für einen Anstieg der Zahlen.
In Großarl im Pongau müssen zudem weiterhin im gesamten Handel (also nicht nur im Supermarkt oder der Apotheke) MNS-Masken getragen werden, wie die Landesregierung bestätigt. Grund dafür sind die steigenden Zahlen nach einem Cluster in einem Lokal mit 16 Infizierten.
Die Cluster in den beiden Salzburger Bezirken spiegeln sich auch im Infektionsgeschehen im gesamten Bundesland wieder. Hinzu kommen Infizierte bei der Jedermann-Premiere bei den Salzburger Festspielen sowie ein Cluster in einem Kaffeehaus in der Stadt Salzburg.
Aus diesem Grund liegt das Bundesland aktuell an der Spitze mit einer 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von 72,76. Gefolgt von Wien mit einer Inzidenz von 38,57 und Vorarlberg mit 33,81.
Spitalsbelegung geht zurück
Positiv ist, dass trotz steigender Infektionszahlen die Belegung auf den Intensivstationen und in den Spitälern insgesamt zurück geht.
Seit dem heutigen Freitag gibt es exakt 100 Patienten auf einer Corona-Normalstation in Österreichs Spitälern. Auf den Intensivstationen ist der gesamte Belag auf 25 gesunken.
Im Vergleich zu den Spitzenwerten im vergangenen Herbst, als 3.942 Patienten auf Normal- sowie 709 Patienten auf Intensivstation gelegen sind, gibt es also aktuell tatsächlich wenig Grund zur Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.
Selbst im Vergleich zum Frühjahr dieses Jahr, als es bereits die Corona-Impfung gab und die Zahlen dennoch deutlich anstiegen, ist der Rückgang signifikant. Spitzenwert 2021 war am 7. April mit 1.877 Patienten auf Normalstation. Am 12. April waren es 615 Intensivpatienten.
Belegung in den Bundesländern
Die meisten Spitalspatienten aktuell gibt es in der Bundeshauptstadt Wien mit 56. Gefolgt von Niederösterreich mit 15 Patienten und der Steiermark sowie Kärnten mit jeweils sieben Patienten auf Normalstationen.
Bei der Belegung der Intensivstationen liegt mit 17 Patienten ebenfalls Wien an der Spitze, gefolgt von Niederösterreich mit vier Patienten sowie Oberösterreich und Steiermark mit jeweils zwei Patienten. Alle anderen Bundesländer haben aktuell keinen einzigen Patienten auf der Intensivstation.
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