Fußballer-Lokale: Das Spiel mit der Gastronomie
Lionel Messi hat es getan. Cristiano Ronaldo ebenso. Und auch David Beckham. All diese Profi-Fußballer investierten in Restaurants oder konzipierten sogar ihre eigenen Lokale – mit mehr oder weniger Erfolg.
Der 33-jährige Rubin Okotie spielte einst für das österreichische Nationalteam. Mittlerweile hat er sich aber als Neo-Gastronom einen Namen gemacht. Er hat in Wien bereits drei Lokale – bald wird ein weiteres dazukommen.
Sein neuestes Projekt befindet sich in der Burggasse 47, in seinem Heimatbezirk Neubau. Es ist also quasi ein Heimspiel für ihn. Dort, wo früher einmal Lampen und Möbel aus den 50ern und 60ern in der 100 Quadratmeter großen „Galerie Zeitloos“ verkauft wurden, soll es nämlich bald vegane Burger und Bowls (ab 10 Euro) geben. Wie bereits in Okoties Lokal „Plain“ am Alsergrund.
Dazu muss er aber erst das Geschäftslokal in ein Restaurant umbauen: mit Belüftung, Heizung und Küche. Dafür braucht Okotie noch das Einverständnis der Nachbarn – nicht der einzige noch ausständige Schritt. „Bis wir die Betriebsgenehmigung haben, stelle ich die Fläche der Kunst zur Verfügung“, sagt Okotie.
Kunstwahl durch Profis
Auch damit hat er Erfahrung. Seit September betreibt er im 1. Bezirk am Rudolfsplatz die „Plain-Gallery“, eine Food-Bar mit Essen zum Mitnehmen und Kunst Freunden Okoties. Für die Location in der Burggasse hat er Hilfe von zwei nicht unbekannten Kuratorinnen: der 34-jährigen Marija Nujić und der 38-jährigen Ema Kaiser. Sie suchen für die nächsten drei Monate immer wieder neue Künstler der Wiener Szene aus.
Marija Nujić war kuratorische Assistentin bei der Biennale Arte 2019 in Venedig. Ema Kaiser-Brandstätter ist in der Szene als Kunstagentin bekannt. Sie arbeitete unter anderem für Francesca Habsburg und über sie wurde unlängst ein Film gedreht – von Marvin Kren, Regisseur der Netflix-Serie „Freud“.
Das Duo setzt den Fokus auf „Female Empowerment“. Im ersten Monat stehen weibliche Künstlerinnen im Mittelpunkt der Pop-up-Galerie. Ausgestellt werden Bilder von der aus Portugal stammenden Künstlerin Barbara Moura. Sie beschäftigt sich in ihrem Werk mit Feminismus, Sexualität, politischer Kritik und emotionalen Kämpfen – oft personalisiert in Selbstporträts. „Mit Selbstporträts starten oft weibliche Karrieren, wie bei Frida Kahlo oder Valie Export“, sagt Kaiser.
Plain Art (Pop-up-Galerie)
7., Burggasse 47
Eröffnung: 27. Mai, ab 17 Uhr
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, 14 bis 20 Uhr
Monatlich werden neue Künstler ausgestellt, bis das Lokal „Plain“ dort eröffnen kann. Wann das sein wird, ist noch unklar
Instagram: @plain_art_1070
DaRose (Event-Restaurant)
2., Jakov-Lind-Straße 2
Eröffnung: 28. Mai 2021
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11.30 bis 22 Uhr, Samstag 17 bis 22 Uhr
Fine-Dining, Fusion-Küche und Livemusik
Website: darosevienna.at
Außerdem gibt es Zeichnungen von Model Anna Francesca und kraftvolle, provozierende Fotografien von der Künstlerin Maša Stanić, die sich etwa nackt mit einer Waffe ablichtet. „Testosteron“ heißt die Serie ihrer Bilder. All das ist ab heute Abend in Okoties Galerie zu sehen – sie eröffnet um 17 Uhr. Vor Ort kann man die Kunstwerke ab 250 Euro ergattern.
Alaba eröffnet „DaRose“
Das Spiel mit der Gastronomie probiert jetzt auch Fußballstar David Alaba. Ob er Inhaber, Teilhaber oder Investor des neuen Restaurants „DaRose“ in der Leopoldstadt ist, bleibt unklar. Am Freitag eröffnet es jedenfalls, gleich neben dem Sitz des erfolgreichen Kryptowährungshändler Bitpanda am Austria Campus. Das Konzept: Fine-Dining und Livemusik. „A night to remember“ ist das Motto des Lokals. Es gibt Tapas, feine Suppen, Pizza, Burger oder Focaccia – man will Mediterranes und die Küche Singapurs einen. Eine Hauptspeise kostet 19 Euro.
An den Wänden sind übrigens großflächige Bilder von David Alaba und seiner Schwester Rose May zu sehen. Ob das Promi-Geschwisterpärchen bei der Eröffnung zugegen sein wird? Das wird noch nicht verraten.
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