Frustrierender Corona-Pfad für Jugendorganisationen

Frustrierender Corona-Pfad für Jugendorganisationen
Pfadfinder und Katholische Jungschar fordern Öffnung

Jeder kennt die Bilder: Kinder und Jugendliche, die sich auf Spielplätzen und in Parks „zusammenrotten“ – Abstand wird nur vom Maskentragen genommen. Das, was noch vor einem Jahr das normalste der Welt war, gilt jetzt als „illegal“. Es zeigt aber, wie sehr sich Kinder und Jugendliche nach Kontakt mit Ihresgleichen sehnen, der über die Onlinewelt hinausgeht. Kontakte, die viele von ihnen in Vereinen, Kinder- und Jugendorganisationen haben – oder hatten.

„De facto steht alles seit November still. Gruppentreffen sind untersagt, auch in der Kinder- und Jugendarbeit“, sagt Helmut Salat, Präsident der NÖ Pfadfinder, und forderte eine Öffnung. Während diese zumindest bei Kinder- und Jugendsport diskutiert wird und der 15. März als möglicher Termin im Raum steht, werden Pfadfinder, Jungschar und Co. nicht gehört. „Auch unsere Kinder leiden. Es stört uns sehr, dass über das Vereinsleben anderer Kinder- und Jugendorganisationen neben dem Sport nicht geredet wird“, betont Salat. Und das, obwohl es Konzepte gebe, die man auch im Sommer 2020 erfolgreich umgesetzt habe. „Wir können Treffen im Freien machen, mit reduzierter Gruppengröße“, sagt er, auch Tests seien kein Problem.

Sicher Rahmen für Treffen

Bei der Katholischen Jungschar, die mehr als 100.000 Kinder österreichweit betreut, sieht man das ähnlich. „Ich verstehe nicht, warum Sport möglich sein soll und strukturierte Stunden – gerne im Freien – nicht. Ich sehe da keinen Unterschied“, sagt Bundesgeschäftsführerin Sigrid Kickingereder. Es wäre dringend notwendig, Treffen zu ermöglichen, damit sich die Jugend nicht „informell“ in Parks trifft.

„Auch für das Infektionsgeschehen wäre es besser, wenn Gruppentreffen unter Aufsicht und mit Vorsichtsmaßnahmen stattfinden“, ist sich Salat sicher. Normalerweise kommen die Pfadfinder bei Heimstunden einmal wöchentlich zusammen – 30.000 Kinder sind da österreichweit dabei.

Die Nachfrage nach dem Onlineangebot sinke ebenfalls, „irgendwann hat man genug vom Bildschirm. Die Gemeinschaft geht immer weiter auseinander.“ Dadurch werden auch die ganzen Aktivitäten im Sommer bedroht, „wenn man sich einmal acht Monate lang nicht gesehen hat“, betont der Pfadfinderpräsident.

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