Polemik wegen hoher Preise: Café Sacher in Triest eröffnet

Sacher Torte mit Obers
Im Zentrum von Triest wurde das erste Café Sacher außerhalb Österreichs eröffnet.

Sacher ist beliebt bei Italienern und gilt oft als klischeehaftes Synonym für Wien und Österreich. In Rom gibt es etwa ein Kino von Nanni Moretti, das sich "Nuovo Sacher" nennt und es soll eine Hommage des berühmten Filmemachers an seine Lieblingstorte sein.

Jetzt können die Italiener aber auch im Norden sogar die "echte Sachertorte" verkosten.

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Aus Schuhgeschäft wurde Cafe Sacher 

Der Grund dafür: Sacher hat in einem ehemaligen Schuhgeschäft in der Via Dante das erste Lokal außerhalb Österreichs eröffnet.

"Derzeit sind wir noch in der Probephase", heißt es aus der Presseabteilung des Traditionsunternehmens im Gespräch mit dem KURIER.

Am 2. Juni öffnete das Kaffeehaus in der italienischen Stadt, doch es musste wegen des großen Ansturms auch schon wieder schließen. Videos zeigen lange Schlangen vor dem Lokal.

Erst am Dienstag, den 6. Juni werde das Lokal wieder offen sein. Man wartet auf neue Tortenlieferungen aus Wien. In italienischen Medien wurde sofort die Kritik laut: dass die Preise viel zu teuer seien. 

Polemik wegen hoher Preise

3,50 Euro für einen Espresso und 8.90 Euro für ein Stück Torte sei ungewöhnlich und zu teuer, heißt es. Darauf konterte der Bürgermeister von Triest Roberto Dipiazza (früher PDLund Forza Italia): "Es ist eine große Ehre, dass Triest ausgewählt wurde, um hier ein Cafe Sacher zu eröffnen.

Niemand denkt an die enormen Kosten, die hier investiert wurden, um das Kaffeehaus hier zu eröffnen", so der Politiker, der 2016 mit eigener Partei (Dipiazza per Trieste) als Bürgermeister wiedergewählt wurde.

Im Interview mit der Tageszeitung Il Piccolo antwortete Dipiazza auf die Vorwürfe, ein Lokal in der Stadt zuzulassen, dass die meisten Bewohner aufgrund der hohen Preise nicht besuchen könnten: "Willst du einen Ferrari? Aber du kannst ihn dir nicht leisten, dann musst du ihn halt beim vorbeifahren beobachten". Er meint, dass wenn sich die Triestiner die Torte nicht leisten können, dann müssen sie eben woanders essen gehen.

Sacher-Chef Matthias Winkler sagt dazu: "Wir sind unglaublich stolz und dankbar, dass in den ersten Tagen das Interesse noch größer war als unsere Tortenbestände. Unsere Preise in Italien sind einerseits den österreichischen Preisen angepasst als auch den Kosten vor Ort in Triest, in einem der schönsten Cafes der Stadt in bester Lage."

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