Ein Osterfest ohne Corona-Krise steht ins Haus
Hält die Entwicklung an, dürfte die rote Ampel bald auf orange umschalten, zumindest in einigen Teilen Österreichs: Tirol, Kärnten, die Steiermark und Salzburg haben entsprechend gute Kennwerte (unter anderem niedrige 7-Tage-Inzidenzen), dass am Donnerstag die Rückstufung von „sehr hohem Risiko“ auf „hohes Risiko“ gerechtfertigt wäre. Damit würde erstmals seit Jänner das flächendeckende Rot von der Landkarte verschwinden.
Für die Experten kommt diese Entwicklung nicht überraschend. „Aus dynamischer Sicht ist die Welle schon seit mehr als zwei Wochen vorbei, zumindest war klar, dass nach dem höchsten Punkt in diesem Fall die Entwicklung schnell nach unten geht“, sagt Simulationsforscher Niki Popper.
Der Beginn der Osterferien markiert einen Meilenstein in der Omikron-Welle: Am Montag wurden 8.033 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert erstmals seit drei Monaten gab es somit binnen 24 Stunden weniger als 10.000 Neuinfektionen. Das ist verglichen mit dem Montag vergangener Woche eine Reduktion um rund ein Drittel, am 4. April gab es 12.305 Neuinfektionen.
Sättigung erreicht
„Dem Virus sind vorläufig die Menschen ausgegangen, die sich noch anstecken konnten“, erklärt Popper. Seit Beginn der Pandemie hätten sich rund 4,1 Millionen Menschen in Österreich mit Covid infiziert – zwei Drittel davon alleine seit 1. Jänner. Zusätzlich dämpfend wirke der saisonale Effekt: „Das aktuell schöne Wetter reduziert die Belastung auch sehr stark.“
Unter diesen Vorzeichen sehen die Corona-Experten – anders als in den ersten beiden Pandemiejahren – Ostern und den damit verbundenen Familienfeiern relativ entspannt entgegen. „Der Anteil an Hospitalisierungen ist derzeit nicht mit dem Frühjahr 2021 zu vergleichen“, nennt Popper einen weiteren Grund.
Neuinfektionswerte im vierstelligen Bereich, wie nun wieder, gab es zuletzt am 8. Jänner. Damals wurden 7.405 neue Ansteckungen gemeldet. Den geringsten Wert heuer gab es wenige Tage zuvor mit 3.283 Neuansteckungen am 2. Jänner. Danach schnellten die Zahlen nach oben, bis am 16. März der Pandemierekordwert bekannt wurde: 58.583 Infektionen innerhalb von 24 Stunden damals aber noch bei bis zu 722.000 PCR-Tests pro Tag.
Seit 1. April gibt es einen Paradigmenwechsel beim Testen: Generell sind nur noch fünf PCR- bzw. Antigentests pro Monat für alle ohne Symptome kostenlos, allerdings mit einigen Ausnahmen. Doch die Zeit der Massentests ist vorbei: Am Montag kamen nur noch 91.626 neue Tests dazu, am Montag vor einer Woche waren es 171.959, vor zwei Wochen 206.965.
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