Ein neues Steuer-Modell statt Kirchenbeitrag

Ein neues Steuer-Modell statt Kirchenbeitrag
Neues Modell der Finanzierung könnte die hohe Zahl der Austritte in der Kirche stoppen. Experte will die Bischöfe überzeugen.

67.583 Österreicher traten 2019 aus der katholischen Kirche aus – rund 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Und ein Ende des Negativtrends ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Laut Professor Rudolf Höfer, der an der Universität Graz Kirchengeschichte unterrichtete, macht der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung bei gleich bleibender Entwicklung im Jahr 2060 nur mehr 27 Prozent aus. Er beruft sich auf eine Studie der Uni Freiburg für Deutschland.

Ein Teil der Austritte mag auf diverse Missbrauchsfälle, Konflikte innerhalb der katholischen Kirche wie jenen in Kärnten oder ein zunehmend indifferentes Verhältnis junger Menschen zu Religion und Kirche zurückzuführen sein. Für Höfer gibt es aber einen weitaus triftigeren Grund: den Kirchenbeitrag. Dieser sei für zwei Drittel der Ausgetretenen das Hauptmotiv – das habe die katholische Bischofskonferenz bereits im Jahr 1998 bestätigt.

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