Mehr Austritte: Das moralische Vakuum in der katholischen Kirche

Symbolbild
67.583 Österreicher sind 2019 ausgetreten. Die Bischöfe haben dem nichts entgegenzusetzen.

Statistiken haben den Vorteil, dass sie die verschiedensten Interpretationen zulassen. Wenn der Kontext passt, können auch schlimme Zahlen beschönigt werden. Im Vorjahr sind 67.583 Personen in Österreich aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Um rund 15 Prozent mehr als im Jahr davor, aber viel weniger als im Krisenjahr 2010. Damals waren es 85.960. Ursache: die Missbrauchsdebatte.

Dementsprechend vage und schablonenhaft fallen jetzt viele der Reaktionen in den Diözesen aus. Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics sieht in einer lebendigen Kirche, „die Begeisterung für die Botschaft Jesu zu den Menschen bringt“, ein Gegenrezept. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner fordert eine „neue Glaubwürdigkeit“.

Alles Ansagen, die den Reaktionen der vergangenen Jahre ähneln. Und die letztendlich nur die Ratlosigkeit der Bischöfe deutlich machen.

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