Kärnten hat wieder einen Bischof

Kärnten hat wieder einen Bischof
Der Kärntner Slowene Josef Marketz ist neues Geistliches Oberhaupt der Diözese Gurk-Klagenfurt.

Ein „Zeichen gegen den Schatten des Pessimismus“ forderte am Sonntag der Vorarlberger Bischof Benno Elbs in seiner Predigt bei der festlichen Bischofsweihe im Klagenfurter Dom ein. Dort wurde der 64-jährige Josef Marketz zum neuen Oberhirten der Diözese Gurk-Klagenfurt geweiht. Mit ihm soll es einen Neuaufbruch in der zuletzt so zerrissenen Kärntner Kirche geben.

Eine Hoffnung, die auch im Päpstlichen Ernennungsdekret, das zu Beginn des Gottesdienstes verlesen wurde, verankert ist: „Da wir die Aufgabe übernommen haben, die universale Kirche zu leiten, sind wir auch verpflichtet, für die Diözese Gurk in geeigneter Weise zu sorgen und ihr, weil ja eben dort ein tatkräftiger Vorsteher erwartet und ersehnt wird, ein in der Liebe hervorragender Hirte und kluger Vater“, heißt es in dem Schreiben von Papst Franziskus. Die Bischöflichen Insignien – Evangeliar, Bischofsring, Mitra und Bischofsstab – erhielt Marketz dazu vom Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, überreicht.

Kärnten hat wieder einen Bischof

An die 1.200 Gläubige waren gekommen, um mit dem neuen Bischof zu feiern. Der bewies in seiner Schlussansprache seine Volksnähe, als er mit so manchem Kirchenbesucher fast ein Zwiegespräch führte. Sein großes Thema war, wie Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, wieder zurückgewonnen werden können.

 

Tag für die Slowenen

Marketz hielt seine Ansprache auf Deutsch und auf Slowenisch. Diese Zweisprachigkeit zog sich durch den gesamten Gottesdienst. Der neue Bischof ist Kärntner Slowene und er betonte die besondere Rolle der Slowenen für das Bundesland. Das tat auch Landeshauptmann Peter Kaiser in seiner Rede.

Der Konflikt um die Ära von Bischof Alois Schwarz – er selbst war nicht zur Weihe gekommen – wurde nicht direkt angesprochen. Hinweise dazu tauchten allerdings immer wieder auf. So sprach Dompropst Engelbert Guggenberger, der nach Bischof Schwarz die Diözese als Administrator ein Jahr geführt hat, in Richtung des neuen Bischofs: „Als erfahrener Seelsorger weißt du, was es bedarf, damit alle zu dem Frieden finden, der eine Frucht der Gerechtigkeit ist.“ Bischof Benno Elbs hingegen zitierte in seiner Predigt einen Papst: „Papst Johannes Paul II. hat einmal auf die Frage, was denn für die Zukunft der Welt am wichtigsten sei, gemeint: Gerechtigkeit und Versöhnung.“

Der neue Bischof jedenfalls beendete den Gottesdienst mit einem breiten Lächeln und einem „umfassenden Vergelt’s Gott“.

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