Ein Jahr KPÖ-Stadtchefin Kahr: Anders, aber keine Revolution

KONSTITUIERENDE SITZUNG DES NEUEN GRAZER GEMEINDERATS: KAHR
Was sich in der Grazer Politik seit der Wahl Kahrs vor einem Jahr geändert hat – oder auch nicht.

Was gab es da nicht für halblustige Scherzchen am Wahlabend im September: Stalingraz.

Wo können Kommunisten noch reüssieren? In China, Nordkorea – und Graz.

Die Aussicht auf eine KPÖ-Bürgermeisterin brachte ein lokales Kommunalwahlergebnis schlagartig in alle internationalen Medien. Allerdings, so staunte die New York Times, überraschte der Wahlerfolg der KPÖ in der steirischen Landeshauptstadt alle außerhalb der Stadtgrenzen – bloß die davon betroffenen Grazer kaum.

Geschichte geschrieben

Am Donnerstag jährt sich Elke Kahrs Kür durch den Grazer Gemeinderat zum ersten Mal. Am 17. November 2021 wurde die damals 60-Jährige mit den Stimmen ihrer KPÖ, jenen der Grünen und der SPÖ zur Stadtchefin gekürt und schrieb damit drei Mal Geschichte.

Sie ist die erste Frau in dem Amt überhaupt, die erste Kommunistin und die erste Bürgermeisterin einer Landeshauptstadt, deren Vize ebenfalls weiblich ist, Judith Schwentner von den Grünen nämlich.

Zeit für eine Nachschau: Wenn auch die Grundfeste der etablierten Parteipolitik erschüttert wurden – die KPÖ-geführte Regierung brachte einen Umbruch, aber keine Revolution.

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