Vor allem die gestiegenen Transportkosten ließen die Großhandelspreise steigen, auch für Verpackungsmaterial wie Sackerln muss er deutlich tiefer in die Tasche greifen. Und, ja, natürlich müsse er das zumindest teilweise an seine Kunden weitergeben.
Ob sich diese darüber beschweren? „Ja, natürlich“, sagt er erneut. Auch der Umsatz sei deutlich gesunken: Zwischen 40 und 70 Prozent weniger habe er – je nach Monat – im Vergleich zum Vorjahr eingenommen.
Besserung erwartet Efe nicht wirklich: „In Zukunft wird es nur mehr Arme und Reiche geben“, orakelt er. „Keine Mitte mehr.“
Weniger dramatisch sieht Martin Köcher, der im Obst- und Gemüsehandel in Krems arbeitet, die Situation. Während der Corona-Zeit sei bei ihm viel mehr Obst und Gemüse eingekauft worden, weil viele die Zeit zum Einkochen und Fermentieren genutzt hätten. Nun hätte sich der Verkauf da eingependelt, wo er vor der Pandemie war. Derzeit sieht Köcher vor allem in den Weihnachtsmärkten Konkurrenz.
Sicher ist der Landwirt aber, dass es in der regionalen Versorgung vieles im kommenden Jahr nicht mehr geben wird, was man normalerweise gewohnt ist. „Da wird man dann vermehrt auf Importe zurückgreifen. Bei Tomaten wird man es stark merken. Das ist von der Energie her extrem aufwendig.“
Er kenne einige Betriebe, von denen er die Paradeiser bezieht, wo man noch gar nicht weiß, ob man überhaupt produzieren wird. Viele Menschen hätten auch wenig Bewusstsein dafür, welche Ware saisonal ist. „Manche kaufen Avocados und fragen, ob die von mir kommen.“
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