Duell um das höchste Amt in der Feuerwehr

Duell um das höchste Amt in der Feuerwehr
Landeschefs aus NÖ und OÖ wollen höchstes Bundesamt übernehmen

Ein Generationenwechsel steht an der Spitze des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBV) bevor. Beim Bundesfeuerwehrtag am kommenden Samstag in St. Pölten wird ein neues Führungsgremium gewählt. Nach zehn Jahren an der Spitze der bundesweit 4.500 Feuerwehren mit 350.000 Mitgliedern kann der 65-jährige Steirer Albert Kern aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Zwei Landeskommandanten stellen sich den 100 Delegierten zur Wahl zum neuen Feuerwehrpräsidenten.

Niederösterreichs Feuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner ist der eine. Wenn im August in Traiskirchen bei den Bundesjugendbewerben und dann in seiner Heimatstadt St. Pölten bei den Bundesleistungsbewerben etliche tausend Feuerwehrleute defilieren, würde er gerne bereits als österreichischer Feuerwehrpräsident aufsalutieren. Der andere Bewerber ist der oberösterreichische Landeskommandant Robert Mayer.

Duell um das höchste Amt in der Feuerwehr

Dietmar Fahrafellner; NÖ

Weil die Bewerbungsfrist abgelaufen ist, bleibt es beim Zweierrennen. Die beiden Kandidaten führen die zwei größten Verbände, deshalb hat NÖ mit 23 der 100 Delegierten die meisten und OÖ mit 21 die zweitmeisten. Die Steirer besetzen 14 und alle anderen Landesverbände, inklusive Wien, jeweils unter zehn Sitze.

Ein Mann in Uniform mit Brille vor einer Europaflagge.

Robert Mayer, OÖ

Der 54-jährige Fahrafellner ist der erfahrenere Kandidat. Er trägt in NÖ seit 2003 den Dienstgrad Landesbranddirektor. Mayer, 51 Jahre alt, ist seit 2019 in OÖ in dieser Position. Im Vorfeld der am Samstagnachmittag im nicht öffentlichen Teil der Tagung stattfindenden Wahl ist bisher von keinen besonderen Werbeaktionen des Duos um die Stimmen der Delegierten bekannt geworden. „Im Präsidium haben auch beide Kandidaten versichert, die gute und bewährte Zusammenarbeit und den konstruktiven Weg durch die Wahl nicht gefährden zu wollen“, sagt ÖBV-Sprecher Andreas Rieger.

Sanfte Rivalität

Das versichern auch Mayer und Fahrafellner im KURIER-Gespräch. „Wir verstehen uns gut und das soll auch nach der Wahl so bleiben, egal wer vorne ist“, schildert Mayer. Er habe schon zehn Jahre in den ÖBV-Gremien mitgearbeitet und würde mit Freude an der Spitze des Teams weiterarbeiten, nennt der Oberösterreicher als Motivation.

Fahrafellner sagt, er habe sich nach Gesprächen mit seinem Team zur Kandidatur entschlossen. Von NÖ aus wäre schon viel für das Feuerwehrwesen erreicht worden. In seiner Wahlrede wird er wohl die erst kürzlich erkämpfte bundesweite Sonderinvestitionsprämie als Ersatz für die Steuern beim Kauf von Einsatzfahrzeugen erwähnen. Auch bei der hart errungenen 72-Stunden-Regel für die finanziell so wichtigen Feuerwehrfeste vor etlichen Jahren sei er vorne dabei gewesen, so Fahrafellner. So unsicher der Wahlausgang ist: „Sicher ist, die Herausforderungen werden spannend“.

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