Vier Polizisten tot: Nun mehr Impfstoff für Systemerhalter?
Dieser Bericht wurde mittlerweile aktualisiert.
Der Corona-Tod trifft nun auch immer mehr die heimische Exekutive. Nachdem es im vergangenen Jahr kein einziges Opfer gegeben hat, starben nun innerhalb weniger Wochen jeweils ein Polizist in Tirol, Kärnten und im Burgenland. Ein weiterer Beamter (61) lag im Wiener AKH und wartete auf eine lebensrettende Spenderlunge. Er starb mittlerweile ebenfalls, wie die Wiener Polizei am Freitag Vormittag dem KURIER mitgeteilt hat.
Das macht deutlich, dass auf die Systemerhalter bei der Priorisierung für den Corona-Impfstoff nicht so viel Bedeutung gelegt worden ist.
Wie der KURIER berichtet hat, wurden die Vakzine im März von der Exekutive zu der Gruppe der über 60-Jährigen umgeschichtet. Für die Beamten blieben am Ende 1.500 statt der ursprünglich vom Gesundheitsministerium eingeplanten und zugesagten 25.000 Impfungen übrig. Die Wogen gingen deshalb hoch.
Das Innenministerium und Impf-Koordinator Karl Hutter versuchten, hinter den Kulissen mehr Impfstoff zu besorgen. Das gelang, rund 2.700 zusätzliche Dosen konnten organisiert werden.
Dazu erklärten sich einige Bundesländer bereit, nicht verimpfte Dosen am jeweiligen Abend an diensthabende Polizisten abzugeben, wenn diese es wollten. In Vorarlberg dürfte es so gelungen sein, drei Viertel der Polizisten zu versorgen. Auch Niederösterreich soll zahlreiche Impfungen von Polizisten durchgeführt haben, in Wien wurden mittlerweile 1600 Beamte so geimpft*. Das alles hängt davon ab, wie die Länder mit ihren Impfungen verfahren.
Auch für das Heer
Aus den Fehlern der Vergangenheit hat das Gesundheitsministerium aber offenbar gelernt. Dem Vernehmen nach soll es diesmal eine große Menge an Impfstoff geben, der für Systemerhalter (Bundesheer, Polizei und Justizwache) reserviert werden soll. Noch ist dieser nicht eingetroffen.
Allerdings sollen Ende kommender Woche zusätzliche Impfdosen nach Österreich geliefert werden, dann könnte es ernst werden mit den Impfungen für die Systemerhalter.
*Aktualisierung um 10:07 Uhr: Die Wiener Polizei korrigierte am Freitag ihre Stellungnahme von Donnerstag, wonach kein Beamter außerhalb der Impfungen des Innenministerium eine Impfung bekommen hat. In der ursprünglichen Version hieß es deshalb, dass Wien keine übrig gebliebenen Impfstoffe an die Exekutive abgibt. Tatsächlich sollen 1600 Beamte immunisiert worden sein.
Gleichzeitig hieß es, jener Polizist, der ihm AKH lag, ist an den Folgen von Corona gestorben.
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