Drei neue Zugänge an Oberösterreichs Seen
Insgesamt 17.996 Quadratmeter mehr Platz für Handtücher, Liegen und aufgespannte Sonnenschirme. Das gibt es ab diesen Sommer an Oberösterreichs Seen. Denn wie Landeshauptmann Thomas Stelzer und Tourismuslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) am Mittwoch in einer Pressekonferenz bekannt gaben, gibt es nun drei Seezugänge mehr.
Bis dato stellte das Land OÖ 24 öffentliche Seezugänge. 13 davon verwaltet es selbst, elf sind verpachtet. „Ab dem heurigen Sommer haben wir drei zusätzliche Bademöglichkeiten. Ein Grundstück am Traunsee, eines am Hallstättersee und eine Liegefläche am Langbathsee“, verkündete Stelzer.
Jenes am Traunsee liegt in Altmünster, konkret in der Ortschaft Nachdemsee. Schon zuvor befand sich das 4.462 Quadratmeter große Grundstück im Besitz des Landes. Nun sei es zu einer Liegefläche adaptiert worden.
Etwa doppelt so groß ist die neue Fläche am Hallstättersee. Diese misst 8.934 Quadratmeter und befindet sich in Bad Goisern. Schon zuvor wurde ein Teil dieser Liegenschaft der Straßenverwaltung zum Baden genutzt.
Privat
Richtiges Verhandlungsgeschick brauchte das Land somit nur beim Langbathsee. „Zwei Jahre ist es her, seit wir uns das erste Mal um eine Lösung dort bemüht haben. Am Wochenende haben wir uns mit den Eigentümern geeinigt und den öffentlichen Seezugang erwerben können“, sagt Achleitner. Die 4.600 Quadratmeter große Liegefläche am Ufer des Vorderen Langbathsees in Ebensee sei damit dauerhaft gesichert.
Sowohl die Grünen als auch die SPÖ begrüßen diesen Fortschritt. Sie fordern seit Jahren Taten. Denn laut einer Berechnung der ehemaligen Rechercheplattform Addendum aus 2019 sind nur 13 Prozent der Attersee-Uferfläche öffentlich zugänglich, beim Mondsee sind es nur acht Prozent, am Wolfgangsee und Hallstätter See je 16, am Traunsee 18 Prozent.
Vertragliche Lücke
2019 wurde der „freie Seezugang“ auf Drängen der Grünen schließlich in den Artikel 15 der Landesverfassung als „Staatszielbestimmung“ verankert. „Jetzt endlich wird dem Leben eingehaucht“, zeigt sich Landesabgeordneter Gottfried Hirz über die drei neuen Seezugänge erfreut. Dennoch sei es damit nicht getan.
27 Seezugänge des Landes OÖ stehen nun an Oberösterreichs Seen der Öffentlichkeit zur Verfügung.
488 Tausend Quadratmeter Liegefläche bieten diese in Summe.
Sie verteilen sich auf 12 heimische Gewässer und 21 Gemeinden. Die meisten öffentlichen Seezugänge hat das Land am Traunsee und Attersee.
Sorgen macht sich Hirz vor allem um jene elf Zugänge des Landes OÖ, die verpachtet sind. „Wie sich anlässlich der Debatte um die Pachtverträge des Landes OÖ mit den Seecamps Steinbach/Attersee und St. Lorenz/Mondsee gezeigt hat, hat das Land OÖ in den Pachtverträgen die Sicherstellung des öffentlichen Seezugangs nicht vertraglich verankert“, sagt Hirz. Die Grünen hätten deshalb einen Antrag gestellt, den Erhalt des Seezugangs vertraglich abzusichern.
"Bacherlwiese"
Die SPÖ beantragte wiederum bereits im Juli vergangenen Jahres zehn Millionen Euro für den Kauf an Seeuferflächen zu reservieren. Beide Anträge wurden von der schwarz-blauen Landtagsmehrheit abgelehnt.
Bei früheren KURIER-Recherchen hieß es diesbezüglich aus dem Büro von Achleitner: „Es gibt seitens des Landes, der Gemeinden und der Bundesforste ein breites Angebot an Badeplätzen, das regelmäßig ausgebaut wird“.
Die drei neuen Seezugänge unterstreichen diese Aussage. Achleitner verwies am Mittwoch abermals auf die „gute Zusammenarbeit“ mit den beiden Partnern. So betreiben auch die Bundesforste 27 öffentliche und frei zugängliche Naturbadeplätze an Oberösterreichs Seen.
Auch einige Gemeinden bieten freie Seezugänge. So stellt St. Wolfgang neuerdings ein 5.000 Quadratmeter großes Grundstück, die sogenannte „Bacherlwiese“ Badegästen zur Verfügung.
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