Jusos fordern mehr freie Seezugänge

Paul Stich und Nina Andree mit einem Planschbecken vor der Linzer Dreifaltigkeitssäule
Das Einhalten von Mindestabständen ist derzeit an den öffentlichen Zugängen kaum möglich.

„Im Sommer wollen sich Menschen am See erfrischen. Aber es gibt fast keinen Platz für sie, weil der Großteil der Ufer in Privatbesitz ist“, kritisiert Paul Stich, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich (SJ), bei einer Protestaktion am Hauptplatz in Linz. Die SJ baute hier am Donnerstag ein Planschbecken auf, das mit Stacheldraht umzäunt war, um die abgesperrten Seen in Oberösterreich darzustellen. Mit ihrer Sommerkampagne „Platz da!“ kämpft die SJ für freie Seezugänge.

Eine Villa nach der anderen

„Am Attersee, dem größten See in Oberösterreich, reiht sich eine Villa an die andere“, sagt Nina Andree, Vorsitzende der SJ Oberösterreich. „Während Superreiche hier ihre Zweitwohnsitze mit Privatstrand haben, bleiben für den Großteil der Bevölkerung nur 13 Prozent des gesamten Ufers übrig. Obwohl der freie Seezugang eigentlich in der oberösterreichischen Landesverfassung verankert ist, wird er immer weniger. Die Landesregierung und Landeshauptmann Stelzer müssen hier endlich handeln. Es darf nicht sein, dass Leute länger von Oberösterreichs Seen ausgesperrt werden!”

Mindestabstände nicht möglich

Gerade in Corona-Zeiten zeigt sich, wie wichtig offene Ufer seien, so Stich: „Je mehr Menschen Abkühlung suchen, desto schwieriger wird es Mindestabstände in Freibädern und bei den wenigen freien Seezugängen einzuhalten. Deshalb ist es dringend notwendig mehr öffentliche Flächen zur Verfügung zu stellen.“ Stich und Andree sind sich einig: „Die Gesundheit der Allgemeinheit muss mehr Wert sein, als luxuriöse Zweitwohnsitze am See. Ob man die Naturschätze des Landes genießen kann, darf nicht von der Dicke der Geldbörse abhängen. Wir brauchen konkrete Maßnahmen, um unsere Seen zurückzuholen!“

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