Die Alte Donau brauchte Frischwasser

15 Mähboote mähen Wasserpflanzen in Wien: Mit den steigenden Temperaturen wachsen die Probleme mit den Makrophyten.
Die Trockenheit und die Hitzeperiode haben auch in Wien Auswirkungen auf die Gewässer. „Heuer haben wir erstmals in der Geschichte Wasser aus der Neuen Donau in die Alte Donau geleitet“, sagt Gerald Löw, Leiter der Magistratsabteilung 45 (Wiener Gewässer). Die Aktion erfolgte im April und im
Mai aufgrund der niedrigen Wasserstände. Als stehendes Gewässer ist die Alte Donau (gemeinsam mit dem Kaiserwasser) bei hohen Temperaturen besonders gefährdet. In der Neuen Donau ist die Situation entspannter.
Am Spitz der Alten Donau gibt es ein sogenanntes Dotierungsbauwerk, mithilfe dessen Wasser aus der Neuen Donau in die Alte umgeleitet werden kann. „In zwei Wochen konnten wir den Wasserstand um 15 Zentimeter anheben“, sagt Löw.
Ähnliches ist auch bei der Panozzalacke ab Herbst geplant. „Der Nationalpark Donau Auen trocknet aus, daher bauen wir im Winter eine Leitung von der Panozzalacke, die unterirdisch Wasser in die obere Lobau führt“, erklärt Löw.

"Ab 30 Grad kann es zu massiven Fischsterben kommen, da mit steigender Temperatur der Gehalt an gelöstem Sauerstoff im Wasser abnimmt und dies kann für Fische kritisch werden. Dies ist artenabhängig, die Belastung bei hohen Temperaturen erhöht sich aber für Fische", sagt Ökologe Thomas Hein.
Gefährdet sind durch die Trockenheit in naher Zukunft auch kleinere Wienerwald-Bacherl: „Der Alsbach ist 2021 zum ersten Mal trocken gefallen“, sagt Löw.
Vor steigenden Wassertemperaturen warnt auch Thomas Hein, Ökologe der BOKU: „Die Temperaturen in der Alten Donau sind mit mehr als 27 Grad sehr hoch. Ab 30 Grad kann es, wie im Neusiedler See, zu massiven Fischsterben kommen.“ In der Donau gibt es Hechte, Karpfen, Goldbarsche, Zander, Rotfeder.
Auch das Algenwachstum beschleunigt sich bei hohen Temperaturen, in der Neuen Donau wuchert dieses Jahr das Krause Laichkraut. Bereits jetzt sind die Mähboote im Dauereinsatz.
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