Die Erfolgsgeschichte hatte aber erst begonnen: Ein Jahr später, 1984, wurde Kopietz gebeten, ein wirklich großes Fest auf der Donauinsel zu organisieren. Und das tat er auch diesmal mit vollem Erfolg: Mehr als 360.000 Menschen kamen zum ersten offiziellen Donauinselfest. Dem „Insel-Vater“ Harry Kopietz, der übrigens bis 2008 das Event organisierte, blieb ein anderer Moment aber viel mehr in Erinnerung: An den Tag nach dem ersten offiziellen Fest erinnert er sich noch heute „mit Schaudern.“
Der Grund: Tausende Pappbecher lagen frühmorgens auf der Insel herum. "Um 5 Uhr früh habe ich sofort alle SPÖ-Bezirksorganisationen angerufen und gebeten: Schickt mir Leute!" Tatsächlich kamen 200 Freiwillige, die mit Kopietz und seinem Team stundenlang den Müll beseitigten. Die gute Nachricht: Heute besteht das Becherproblem längst nicht mehr. Seit 2005 werden beim Donauinselfest jedes Jahr rund eine Million Mehrwegbecher verwendet.
Wie ein Blitzschlag
Trotz des anfänglichen Müllproblems war Harry Kopietz überzeugt, dass durch diese erste Veranstaltung "eine Tradition ins Leben gerufen wurde – ein Fest für die Wienerinnen und Wiener sowie für Gäste aus dem In- und Ausland, bei dem der Eintritt frei war." Und wo er recht hat, hat er recht. Die Jahre vergingen, seither aber nie ohne Donauinselfest – nur während der Corona-Pandemie konnte das Festival nicht in seiner gewohnten Form stattfinden.
Die Insel erlebte Auftritte von Udo Jürgens, der Kelly Family, Kim Wilde und vielen mehr. Doch einer ist allen in Erinnerung geblieben: Es war Juni 1993, ein Gewitter machte sich über den Köpfen der Tausenden Besucher breit. Der gebürtige Johann (Hans) Hölzel alias Falco performte gerade seine Nummer "Nachtflug", als ein Blitzschlag die Tonanlage außer Gefecht setzte. Auf den Ausfall reagierte der Sänger mit einem Schmunzeln – und machte nur wenige Minuten später weiter.
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Seit vier Jahrzehnten
So legendär der Auftritt von Falco auch war, jetzt geht es zurück in die Gegenwart:
Das Donauinselfest geht ab heute zum 40. Mal unter dem Motto "#momentewiediese" über die Bühne – allerdings nicht nur auf einer, sondern auf gleich 13 Bühnen (inklusive Kinderbühne), auf denen dieses Wochenende Musiker wie RAF Camora, Silbermond und The Boss Hoss performen werden. Insgesamt werden treten dieses Jahr 1.000 Künstler auf.
Das einstige, damals noch "kleine" Frühjahrsfest mauserte sich im Laufe der Jahre zum größten Open-Air-Festival Europas. Und auch wenn das Fest für alle frei zugänglich ist, müssen aufgrund seines Ausmaßes einige Dinge beachtet werden. So dürfen alkoholische Getränke, große Rucksäcke und Taschen (ab A3-Format) sowie Regenschirme nicht mitgebracht werden. Mitnehmen darf man aber kleine Snacks, wie beispielsweise Müsliriegel oder Chips.
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Für Getränke gelten Ausnahmen für PET-Wasserflaschen sowie Trinkflaschen mit einer Größe von 0,5 Liter. Bestehe aus medizinischen Gründen, der Bedarf, eine größere Menge Flüssigkeit mitzuführen, könne man sich direkt vor Ort an den Sicherheitsdienst wenden. Verhungern und verdursten sollte vor Ort aber niemand: Immerhin sind in den 40 Jahren des Donauinselfests mehr als 7,5 Millionen Paar Würstel, mehr als 1,8 Millionen Portionen Pommes, 15 Millionen Liter Softdrinks und Säfte sowie 10 Millionen Krügerl Bier auf dem Fest verkauft worden.
Rückblickend kann also gesagt werden, dass in 40 Jahren einiges auf dem Donauinselfest passiert ist. "Die Vorstellung, das Fest nicht weiterzuführen, ist undenkbar", betont Donauinselfest-Erfinder Harry Kopietz. Und für die halbe Million Besucher pro Tag gilt das wohl auch. Deshalb heißt es heute, morgen und am Sonntag: Auf Momente wie diese.
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