Damen-Nachtslalom in Schladming: Corona erlaubt keine Zaungäste
Für steirische Verhältnisse ist die 7-Tage-Inzidenz von 613 im Bezirk Liezen zwar hoch, das Bundesland lag am Montag bei einem Wert 366. Doch verglichen mit dem Nachbarn Salzburg ist das kaum der Rede Wert: Eine Inzidenz von 1.445 wies die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Montag für ganz Salzburg aus, für den Bezirk St. Johann im Pongau gar fast 3.300 - also ein etwa fünf Mal so hoher Wert wie im steirischen Liezen.
Das ist der Grund, weshalb Schladming ein Weltcup-Rennen mehr hat als eigentlich geplant. Der Nachtslalom der Damen spielt am Dienstag eben auf der Schladminger Planai statt in Flachau im Salzburger Pongau.
Schladmings Tourismusverantwortliche haben die Chance ergriffen, das Rennen zu bekommen, auch wenn der Umstand der Verlegung kein angenehmer ist. „Wir freuen uns sehr, als Austragungsort für das Ersatzrennen einspringen zu dürfen“, versichert Tourismusobmann Mathias Schattleitner.
Trotz allem ist dies aber eine Premiere, denn noch nie waren Skiläuferinnen auf dem berühmten Zielhang der Planai unterwegs. Publikum vor Ort gibt es keines. Somit sind keine Besuchermassen und Staus zu erwarten, auch Zaungäste soll es nicht geben: Wie schon beim Night Race der Herren Ende Jänner 2021 wird Sichtschutz aufgebaut. Außerdem gibt es großräumige Absperrungen, eben um Menschenansammlungen zu unterbinden.
Zutritt zum Veranstaltungsgelände haben ausschließlich Personen mit offizieller Akkreditierung. Überwacht wird dies vom Veranstalter, aber auch von der Exekutive. Die Polizei rüstet sich für Kontrollen auch abseits, etwa was die Einhaltung der 2-G-Regel in Schladminger Lokalen betrifft. „Wir werden am Rande des Sportevents genau auf die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnamen achten“, kündigt der Bezirkspolizeikommandant von Liezen, Siegmund Schnabl, an. Mit heute, Dienstag, tritt zudem auch die 2-G-Kontrollpflicht im Handel abseits von Geschäften mit lebensnotwendigem Bedarf in Kraft.
Corona-Hotspot, dennoch Zuschauer in Kitzbühel
In Kitzbühel, wo heute in einer Woche mit dem ersten Abfahrtstraining die Rennwoche startet, will man kein weiteres Geisterevent wie 2021 mehr – so es die Behörden zulassen. „Wir möchten 1.000 Zuschauer auf der Tribüne zulassen – mit 2-G und PCR-Test – und werden dafür bis zur letzten Sekunde kämpfen“, sagt Jan Überall, Generalsekretär des Kitzbüheler Ski Clubs (KSC), der das Rennspektakel am Hahnenkamm jedes Jahr veranstaltet.
„Wir brauchen ein paar Zuschauer für die Stimmungsbilder“, sagt er. Die Tickets sollen einerseits an Vermarktungspartner gehen, aber auch an ganz normale Fans. „Wir wollen auf keinen Fall das Image, dass nur Reich und Schön Zutritt haben“, erklärt Überall.
Kein Super-G, dafür zwei Abfahrten und ein Slalom stehen auf dem Programm. Aktuell ist der Bezirk Kitzbühel allerdings mit einer 7-Tage-Inzidenz jenseits der 3.000er-Marke Österreichs Corona-Hotspot. Dass das Virus die Rennpläne noch über den Haufen wirft, will Überall daher nicht ausschließen: „Die Gefahr ist da.“
Direkt nach Kitzbühel steht mit dem Slalom-Nightrace in Schladming am 25. Jänner ein weiteres Highlight des Herren-Ski-Weltcups im Rennkalender. Das dürfte unter ähnlichen Bedingungen wie der Nachtslalom der Damen ablaufen. Im Vorjahr waren keine Zuschauer erlaubt, heuer hoffen die Veranstalter, dass zumindest einige live dabei sein können.
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