Schwarz gewann Night Race in Schladming, Feller schied aus

Schwarz gewann Night Race in Schladming, Feller schied aus
Marco Schwarz sichert dem ÖSV den Heimsieg. Der zur Halbzeit führende Manuel Feller scheidet zu Beginn des zweiten Laufs aus.

Slalomsieger beim berühmten Night Race in Schladming sehen eigentlich anders aus. Sie lassen normalerweise den Gefühlen freien Lauf, sie lassen sich von den Fans hochleben und genießen diese einzigartige Atmosphäre am Fuße der Planai.

Als der prestigeträchtige Erfolg von Marco Schwarz in Schladming feststand, wirkte der Österreicher fast ein wenig verloren. Man sah es dem Kärntner förmlich an, dass er nicht wusste, wie er sich in der Stunde des größten Sieges verhalten sollte.

Schwarz gewann Night Race in Schladming, Feller schied aus

Viel Staub aufgewirbelt: Marco Schwarz carvte im zweiten Durchgang an der Konkurrenz vorbei und profitierte davon, dass seine Kollegen Matt und Feller fehlerhaft fuhren und ausfielen. 

Hinter ihm tobten auf den Tribünen nicht die üblichen 40.000 Skifans. Und vor ihm war auf der steilen und eisigen Slalompiste gerade sein Freund und ÖSV-Teamkollege Manuel Feller ausgeschieden und hatte ihm dadurch erst diesen prestigeträchtigen Erfolg beschert.

"Natürlich freue ich mich darüber, aber ich leide auch mit den Teamkollegen mit", gestand Marco Schwarz. Sein Teamkollege Manuel Feller, der nach dem ersten Durchgang souverän in Führung gelegen war, war im Finale bereits nach wenigen  Toren ausgeschieden. "Es ist leider ziemlich schnell vorbei gewesen", meinte der Tiroler.

Schwarz gewann Night Race in Schladming, Feller schied aus

Manuel Fellers zweite Fahrt war von kurzer Dauer. 

Konstanz

Der Heimsieg von Schwarz ist freilich alles andere als eine Überraschung. Kein anderer Slalomläufer präsentiert sich in dieser Saison so konstant und sicher wie der 25-jährige Allrounder, der seit Wochen in Hochform agiert. Egal ob die Piste weich oder hart, flach oder steil ist, Schwarz stellt die Konkurrenz stets in den Schatten. Sechs Podestplätze in sieben Saisonslaloms sind Beleg für die Qualitäten des Jugend-Olympiasiegers.

In Schladming lag der Kärntner nach dem ersten Durchgang nur auf dem sechsten Rang. Im zweiten Lauf überholte er dann alle Konkurrenten und fuhr den zweiten Saisonsieg ein. "Ich habe gewusst, ich muss voll attackieren", sagte der 25-Jährige, der auch im Slalomweltcup souverän führt.

Doch es gab nicht nur glückliche Gesichter im österreichischen Lager. Denn neben Halbzeitleader Manuel Feller schied im zweiten Durchgang auch Michael Matt aus, der nach dem ersten Lauf noch aussichtsreich an dritter Stelle gelegen war. Trotzdem stellten die Österreicher nachhaltig unter Beweis, dass sie im Moment die stärksten Slalomläufer der Welt sind.

Schwarz gewann Night Race in Schladming, Feller schied aus

Abschied

In Schladming wurde aber nicht nur über Marco Schwarz gejubelt, es wurde bei diesem Night Race auch noch sentimental: Der Franzose Julien Lizeroux, Sieger von drei Weltcupslaloms, stand zum letzten Mal am Start. Der älteste Läufer im Feld (41) qualifizierte sich in seinem letzten Rennen zwar nicht für den zweiten Durchgang, Lizeroux war allerdings trotzdem zum Feiern zumute.

Seine Freundin Tessa Worley gewann am Tag seines letzten Rennens am Kronplatz den Weltcup-Riesentorlauf.

Endstand:

1.

Marco Schwarz (AUT)

1:44,04

Min.

51,38

52,66

2.

Clement Noel (FRA)

1:44,72

+0,68

51,28

53,44

3.

Alexis Pinturault (FRA)

1:44,86

+0,82

52,22

52,64

4.

Sebastian Foss-Solevaag (NOR)

1:45,13

+1,09

50,88

54,25

5.

Ramon Zenhäusern (SUI)

1:45,14

+1,10

51,19

53,95

6.

Albert Popow (BUL)

1:45,58

+1,54

52,00

53,58

7.

Alexander Choroschilow (RUS)

1:45,61

+1,57

52,11

53,50

8.

Manfred Mölgg (ITA)

1:45,62

+1,58

51,48

54,14

9.

Loic Meillard (SUI)

1:45,71

+1,67

52,56

53,15

10.

Adrian Pertl (AUT)

1:45,82

+1,78

52,38

53,44

11.

Henrik Kristoffersen (NOR)

1:46,22

+2,18

53,09

53,13

12.

Jean-Baptiste Grange (FRA)

1:46,24

+2,20

51,99

54,25

13.

Timon Haugan (NOR)

1:46,55

+2,51

52,61

53,94

14.

Stefano Gross (ITA)

1:46,58

+2,54

52,74

53,84

15.

David Ryding (GBR)

1:46,89

+2,85

52,86

54,03

16.

Armand Marchant (BEL)

1:46,99

+2,95

52,97

54,02

17.

Marc Rochat (SUI)

1:47,03

+2,99

52,44

54,59

18.

Johannes Strolz (AUT)

1:47,24

+3,20

53,09

54,15

19.

Noel von Grünigen (SUI)

1:47,26

+3,22

53,28

53,98

20.

Tanguy Nef (SUI)

1:47,37

+3,33

52,77

54,60

21.

Victor Muffat-Jeandet (FRA)

1:47,85

+3,81

53,03

54,82

22.

Erik Read (CAN)

1:47,88

+3,84

53,31

54,57

23.

Stefan Hadalin (SLO)

1:48,52

+4,48

52,45

56,07

24.

Alex Leever (USA)

1:48,61

+4,57

53,13

55,48

25.

Jett Seymour (USA)

2:04,84

+20,80

53,41

1:11,43

Ausgeschieden im 1. Durchgang: Marc Digruber (AUT), Christian Hirschbühl (AUT), Kristoffer Jakobsen (SWE), Federico Liberatore (ITA), Sandro Simonet (SUI), Daniel Yule (SUI), Anton Tremmel (GER), Giuliano Razzoli (ITA), Matej Vidovic (CRO), Simon Maurberger (ITA), Jonathan Nordbotten (NOR)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Michael Matt (AUT), Manuel Feller (AUT), Linus Straßer (GER), Benjamin Ritchie (USA), Filip Zubcic (CRO)

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