Wie ein „Schutzengel“ das soziale Leben erleichtern soll

Wie ein „Schutzengel“ das soziale Leben erleichtern soll
Das Salzburger Technologie-Unternehmen Ruwido stellt einen Abstandshalter für Hotels und Veranstaltungen vor.

Ein kleiner Anhänger, an einer Kette um den Hals getragen, soll das gesellschaftliche Leben in Zeiten von Covid-19 erleichtern. Das verspricht das Salzburger Technologieunternehmen Ruwido mit seiner neuesten Erfindung, dem sogenannten „Schutzengel“. Der kleine Anhänger gibt ein optisches Signal und vibriert leicht, wenn man einer Kontaktperson zu lange zu nahe kommt, und soll vor allem das Contact Tracing im Falle einer Infektion beschleunigen.

Das Gerät biete sich für den flächendeckenden Einsatz vor allem in isolierten Bereichen wie Wintersportorten, Schulen, Veranstaltungen oder Unternehmen an, ist Ruwido-Chef Ferdinand Maier überzeugt. „Wir müssen eine soziale Lösung mit dem Virus finden, es wird uns noch länger begleiten“, sagt Maier. „Diese soziale Lösung ist nicht unser ,Schutzengel’ alleine. Aber er hilft, weil alles hilft, was gegen das Virus hilft“, erklärt der Firmenchef.

Wie ein „Schutzengel“ das soziale Leben erleichtern soll

Ruwido-Chef Ferdinand Maier will mit dem Schutzengel zu einer sozialen Lösung im Umgang mit dem Virus beitragen.

Erinnerung an Abstand

Das Gerät arbeitet wie Tracing-Apps mit Bluetooth, misst den Abstand aber unter anderem durch die gleichmäßige Positionierung vor der Brust wesentlich genauer als Smartphones. Dazu soll der „Schutzengel“ auch an die Abstandsregeln erinnern. „Er kann ein Gefühl für Nähe und Distanz vermitteln“, sagt Maier

Mittlerweile sei klar, dass sich die Tracing-Apps nicht durchgesetzt hätten, ist Maier überzeugt. „Sie funktionieren nirgends und werden nicht angenommen“, sagt er. Der „Schutzengel“ hingegen zeichnet die Kontakte komplett anonym im Gerät auf, der Datenabgleich erfolgt dann über eine App oder Homepage.

Stückpreis 25 bis 27 Euro

Etwaige Kontaktpersonen sind nicht rückverfolgbar. Maier setzt große Hoffnungen in den Wintertourismus. Für ganze Hotels oder sogar abgegrenzte Wintersportorte wäre mit dem „Schutzengel“ ein flächendeckendes Tracing möglich. Bei Ruwido selbst, das ansonsten Fernbedienungen und Interaktionslösungen herstellt, ist der „Schutzengel“ bereits im Einsatz. Das Unternehmen setzte ab Beginn der Krise auf strenge Sicherheitsmaßnahmen. „Wir haben durchproduziert und hatten keinen Tag Lieferverzug“, erzählt Maier stolz.

In den nächsten Wochen will sich Ruwido im Vertrieb auf Wintersportorte und Hotels konzentrieren. Pro Stück soll der „Schutzengel“ 25 bis 27 Euro kosten. „Für die ersten 10.000 Stück brauchen wir acht Wochen. Ab der zehnten Woche können wir die Kapazität auf 20.000 Stück pro Woche erhöhen“, erklärt Maier. In der Winter-Hauptsaison soll die Produktion also voll anlaufen.

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