Coronavirus: Reisewarnungen könnten sich ausweiten
Die Botschaft ist unmissverständlich: Auch das Bundesland Tirol, hier insbesondere die Stadt Innsbruck, verzeichnet stark steigende Infektionszahlen, prangt es auf der Homepage des Auswärtigen Amtes in Deutschland - nur einen Tag nach der Einstufung Wiens als Corona-Risikogebiet.
Ischgl in den Köpfen
Entsprechend bang schauen wohl Tirols Politiker und Tourismusverantwortliche Richtung Norden: Nach dem Debakel um den Wintertourismus - Stichwort: Ischgl - kann man sich eine deutsche Reisewarnung vor der nächsten Saison nicht leisten.
Und die Deutschen sind nicht die Einzigen: Auch Belgien reagiert höchst sensibel auf die steigenden Infektionszahlen der vergangenen Wochen - Tirol steht auf "Orange": In der belgischen Version der Ampelfarbe bedeutet dies die zweithöchste Warnstufe.
Vor Reisen wird abgeraten
Verboten sind Reisen in derart eingestufte Gebiete zwar nicht, aber "vor Shopping-Ausflügen, nicht notwendigen und touristischen Reisen dorthin" wird abgeraten, heißt es auf der Info-Seite des belgischen Außenamtes. Wer dennoch in so eine Region reist, wird gebeten, sich danach "freiwillig testen zu lassen" und sich in Heimquarantäne zu begeben.
Belgien geht aber noch einen Schritt weiter und stuft neben Tirol auch die Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Niederöstereich, Burgenland und Steiermark "orange" ein. Wien ebenso - allerdings nur bis Freitag, 16 Uhr: Dann springt die Warnstufe für die Bundeshautpstadt auf "Rot".
Die Einstufungen der Außenämter basieren auf Berechnungen, in Deutschland etwa des Robert Koch Instituts. Die Infektions-Zahlen für Österreich sind tatsächlich auffällig: Wien steht aktuell bei 188,25 Infizierten pro 100.000 Einwohnern. Innsbruck und Innsbruck-Land steht zusammen bei 75,42 Infizierten pro 100.000 Einwohner, Linz und Linz-Land kommen auf 78,50 Infizierte pro 100.000 Einwohner.
Grillplätze gesperrt
Die meisten neuen Ansteckungen passieren derzeit im privaten Bereich: Mehr als die Hälfte aller Cluster sind dort entstanden, gefolgt von Freizeitaktivitäten. Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) lässt ab Freitag als erste Reaktion sechs beliebte öffentliche Grillplätze sperren. "Wir wissen, dass manche Maßnahmen hart erscheinen", betonte Willi am Donnerstag. "Dennoch ist diese Sperre unbedingt erforderlich, damit sich das Coronavirus nicht noch mehr ausbreitet."
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