3.605 aktuelle Infizierte gibt es mit Stand Mittwochnachmittag in Wien. Die Schweiz hat die Bundeshauptstadt in der Vorwoche als Risikogebiet eingestuft, die deutsche Bundesregierung zog am Mittwochabend nach.
Doch ist Wien im Vergleich zu deutschen Städten mit einer ähnlichen Bevölkerungsdichte gefährlich? Geht es nach der Anzahl der aktuell Infizierten, dann ist Wien zumindest stärker betroffen.
München zum Beispiel ist mit Blick auf Bevölkerungszahl und -dichte mit Wien vergleichbar. Die bayrische Hauptstadt hat im Vergleich 1.199 aktuell Infizierte. Also ziemlich genau ein Drittel der Fälle von Wien. Allerdings ist die Zahl der gesamten Fälle pro 100.000 Einwohner seit Beginn der Pandemie in München höher.
Doch nicht alle Daten werden bei den Nachbarn erfasst. Ein wichtiger Faktor, wie das Virus eine Stadt beschäftigt, ist die Zahl der Patienten auf Intensivstationen. In Wien sind das aktuell 31. Aber München erfasst diese Zahlen nicht einmal. Weil sie es nicht muss, wie die Stadt mitteilt: „Durch die Beendigung des bayernweiten Katastrophenfalls entfiel die Grundlage der Vorhaltepflicht von Bettenkapazitäten speziell für Covid-19-Patienten in den Kliniken. Entsprechend werden diese Zahlen auch nicht mehr von den Kliniken gemeldet.“
Europäisches Problem
Wien als Risikogebiet für deutsche Staatsbürger – keine Seltenheit meint Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: „Solche Maßnahmen gelten auch für Brüssel, Paris, Prag oder Genf. Wir haben es mit einer europäischen Entwicklung zu tun, nicht mit einer Wiener Besonderheit.“
Und das stimmt. Alle genannten Städte sind von Deutschland als Risikogebiete eingestuft worden. Und sieht man sich die Zahlen der Städte an, stehen manche sogar schlechter als Wien da.kevin kada
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