Coronavirus: Es müsste keinen Engpass an Masken geben

Coronavirus: Es müsste keinen Engpass an Masken geben
Max Kindler könnte tausende Masken und Schutzanzüge organisieren.

„Die Ärztekammer versucht seit 8 Tagen Schutzausrüstung für Gesundheitsberufe zu bekommen. Es klappt schlicht nicht, obwohl sogar der Bundeskanzler seine Hilfe zugesagt hat. Wir haben jetzt zu wenig Masken etc., und wenn die Krankheit ihren Peak hat, reicht es gar nicht mehr aus. Teilweise werden sogar normale OP Masken knapp.“

Der Hilfeschrei von Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres Samstagabend auf Facebook war laut – fast 2.500-mal wurde sein Beitrag geteilt. Und er blieb nicht ungehört.

Noch am Samstag meldeten sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) telefonisch bei Szekeres – und sicherten zu, dass sie „alles versuchen“ würden, um Masken zu bekommen.

Dabei steht auch die Ärztekammer in der Kritik. Denn wie der KURIER erfuhr, wurde sowohl der Ärztekammer als auch dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) angeboten, zertifizierte Schutzmasken geliefert zu bekommen. Und zwar von Max Kindler.

Kindler organisiert gemeinsam mit einem Geschäftspartner die Bestellung von zertifizierter Schutzausrüstung aus China. Bis Freitagnachmittag habe Kindler etwa mit dem KAV über eine Bestellung verhandelt: Es ging um 2 Millionen Atemschutzmasken, 3 Millionen OP-Masken, 2 Millionen Schutzhauben und 1 Million Liter Desinfektionsmittel.

Schon davor habe Kindler der Ärztekammer die Lieferung von „Hunderttausenden“ Masken unterbreitet. Es müsste also keinen Engpass an Schutzausrüstung geben. „Umso überraschender war für uns der Hilferuf der Ärztekammer“, sagt Max Kindler.

Doch laut deren Präsident Thomas Szekeres ist die Ärztekammer für Kindler nicht der richtige Ansprechpartner, das sei die Republik. Szekeres’ Vorwurf richte sich an die „Komplexität des Systems“, wie er dem KURIER sagte: „Es brauch eine zentrale Koordination und es muss schnell gehen. Die ganze Welt will jetzt solche Masken haben.“

„Keine Versorgungslücke“

Laut Wiener Krankenanstaltenverbund gibt es derzeit keine „Versorgungslücke“ mit Schutzausrüstung in Spitälern. „Wir haben immer beschafft und beschaffen auch noch weiter“, sagt eine Sprecherin auf eine Anfrage des KURIER. „Alle Einrichtungen des KAV sind bestens ausgestattet.“

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