„Das ist ein Pilotprojekt im Freien, das vielleicht bei den Christkindlmärkten zum Einsatz kommen könnte“, sagt Bernhard Vettorazzi vom Stadtmarketing, der versichert, dass die aufgenommen Bilder nach Analyse sofort wieder gelöscht werden.
Die Idee hinter dem Experiment: Mit einem Echtzeitüberblick über die Gästebewegungen könnte auch ein Ampelsystem installiert werden, das bei zu viel Andrang auf Rot schaltet.
Vier Städte - ein Problem
So will man auf etwaige Behördenauflagen vorbereitet sein. Und steht damit nicht alleine: „Wir sind im regen Austausch mit Salzburg, Graz und Wien“, sagt Vettorazzi. Christkindlmärkte, aber auch Silvesterfeiern sind in diesen Städten große Wirtschaftsfaktoren.
Allein in Innsbruck beträgt die Wertschöpfung durch die Bergweihnacht jährlich rund 40 Millionen Euro. Innsbrucks Stadtregierung hat rasch nach dem Lockdown klargemacht, dass man auf dieses Geschäft nicht verzichten will. In der Altstadt wird eine große Baustelle in der Weihnachtszeit extra unterbrochen.
„Wir müssen Erfahrungen sammeln, was im geltenden Rahmen möglich ist“, sagt Innsbrucks Vize-Bürgermeister Johannes Anzengruber zu dem Versuch am Fischmarkt. Erfahrungen will auch Swarm Analytics sammeln, weshalb der Testballon vorerst für die Stadt kostenlos sei.
Im Dachverband von Österreichs Stadtmarketings ist man sich laut Vettorazzi aber einig: „Es braucht eine bundesweite Regelung für die Christkindlmärkte.“ Das Handling der Besucherströme könnte der größte Knackpunkt bei Auflagen sein.
Für die Christkindl- und Weihnachtsmärkte in Linz laufen ebenfalls schon die Vorbereitungen. „Hier stehen nicht die Belustigung, sondern die Waren im Vordergrund“, sagt Bernhard Baier (ÖVP), Vizebürgermeister und Wirtschaftsreferent von Linz. Somit gelten sie als Märkte, weshalb die Verordnung nicht so streng ist. Ob dort technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen, ist aber noch ungewiss.
Die kann sich auch nicht jede Kommune leisten. „Wir haben uns hinsichtlich des St. Veiter Wiesenmarktes mit mehreren Möglichkeiten beschäftigt“, erzählt Andreas Reisenbauer, Sprecher der Stadt. „ Am ehesten wären für uns Infrarotzähler infrage gekommen. Jedoch ist das alles eine Kostenfrage und für so eine kleine Stadt wie St. Veit finanziell nicht stemmbar.“
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