"Alles gurgelt" wird beendet

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Ende Juni soll Österreich raus aus dem Corona-Krisenmodus sein. Das PCR-Testprogramm "Alles gurgelt" soll dann auch auslaufen.

"Die Pandemie geht, das Virus bleibt, und wir werden damit umgehen können." Die Regierung hat gestern den Fahrplan für das Ende der Corona-Maßnahmen beschlossen. In Österreich soll ab 30. Juni wieder "Normalbetrieb" herrschen. "Raus aus dem Krisenmodus" laute nun die Devise, so der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Mit 30. April soll die Maskenpflicht in Spitälern und Pflegeheimen enden, mit 30. Juni soll Covid in Österreich dann keine meldepflichtige Krankheit mehr sein. Damit laufen auch die derzeit noch gültigen Verkehrsbeschränkung für positiv getestete Menschen aus.

Aus für "Alles gurgelt"

Mit 30. Juni wird auch das PCR-Testprogramm "Alles gurgelt" in Wien auslaufen. Das gab Laborchef Michael Havel im Standard-Interview bekannt

Kostenlose Tests soll es demnach ab Juli nur mehr für Personen mit Symptomen und für Risikopatienten geben. Durchgeführt werden sollen die Tests beim Hausarzt bzw. in Spitälern.

Einschnitte bei Lifebrain

Beim Unternehmen Lifebrain ist das Ende des Testprogramms mit Einschnitten verbunden. Bis Ende Februar wird man sich im Großlabor von 500 Mitarbeitern trennen, der Mitarbeiterstand schrumpft von 600 auf 100. 

Büros werden zusammengelegt und so soll künftig statt fünf Pavillons auf der Baumgartner Höhe, die derzeit von Lifebrain angemietet werden, nur mehr ein Pavillon betrieben werden. 100 Mitarbeiter sollen hier ab März den Betrieb aufrechterhalten. Ende Juni werde man "aller Voraussicht nach", die restliche Laborstruktur schließen, so Havel.

Sollte es jedoch schon früher der Fall sein, dass die Zahl der auszuwertenden Tests auf unter 100 Proben am Tag sinkt, könnte der Betrieb auch schon früher schließen.

Corona-Maßnahmen: Wien entscheidet nächste Woche

Wien entscheidet erst frühestens kommende Woche, wie man mit den Corona-Maßnahmen weiter vorgeht. Da werde man wie üblich entsprechende Gespräche mit Experten führen. Jedenfalls bleibt die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken bis Ende Februar bestehen. Denn bis dahin läuft die geltende Verordnung. Diese könnte dann verlängert, aber auch modifiziert werden.

Wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf APA-Anfrage betonte, gelte es nun, das vom Bund verkündete Ende der Corona-Maßnahmen mit Mitte des Jahres vorzubereiten. Dabei geht es etwa darum, wie künftig die Tests und Impfungen abgewickelt werden. Dazu soll es Gespräche mit den Interessenvertretungen wie Ärzten und Sozialversicherung geben. Schon morgen treffen sich zu diesen Themen die Landesgesundheitsreferenten.

Für Hacker sei der Zeitpunkt richtig, sich auf das Pandemie-Ende vorzubereiten, wie er im Ö1-Abendjournal klar machte: "Es ist überhaupt gar keine Frage, wir sehen im Augenblick keine besorgniserregende Variante auf der ganzen Welt, das ist gut so." Wenn dies so bleibt, gebe es "gar keinen Grund, weiter bei den strengen Spielregeln zu bleiben", so Hacker.

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